25. April 1983: Stern stellt Hitlers Tagebücher vor

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25. April 1983: Stern stellt Hitlers Tagebücher vor
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Die Geschichte des Dritten Reiches müsse umgeschrieben werden, meinte man. Schließlich hatte man nicht weniger entdeckt als die Tagebücher von Adolf Hitler, die das Nachrichtenmagazin 'Stern' veröffentlichte. Doch Hitlers Ergüsse waren gefälscht - von Konrad Kujau: einer der größten Presseskandale der Nachkriegszeit.

Im Grunde ist die Sache ja ganz einfach. Will man etwas unbedingt haben - zum Beispiel einen Lottogewinn - macht man die Augen zu und denkt fest daran. Ganz fest. So richtig ganz, ganz fest. Danach macht man die Augen wieder auf. Und voilà: Da ist der Hauptgewinn. Oder eben auch nicht.So ähnlich darf man sich wohl auch den größten Fälscher-Skandal in der Geschichte des deutschen Journalismus vorstellen.

Die Verantwortlichen in Verlag und Redaktion haben so fest daran geglaubt, dass sie die Augen auch dann noch fest verschlossen, als sich erhebliche Zweifel an der Echtheit der Tagebücher regten. Drei Jahre lang hatte der"Stern"-Reporter Gerd Heidemann auf teils abenteuerliche Weise die Schriftstücke besorgt. Am Ende waren es 62 Bände, die der Stern für insgesamt 9,3 Millionen D-Mark gekauft hat. Einzelne Blätter wurden zur Prüfung an Fachleute gegeben.

Am 25. April 1983 lud der Stern zu einer internationalen Pressekonferenz in sein Verlagshaus. 200 Reporter aus aller Welt waren anwesend, 27 Fernsehteams. Ein Riesen-Event! Die Geschichte des Dritten Reiches müsse teilweise umgeschrieben werden, hieß es. Drei Tage später startete der Stern seine Serie mit Hitlers geheimen Tagebüchern. Die Auflage wurde von 400.000 auf 2,2 Millionen erhöht.Weitere acht Tage später kam dann die Meldung: Die Tagebücher sind gefälscht. Und zwar von dem Maler und Kunstfälscher Konrad Kujau. Der hatte alle 62 Bände selbst geschrieben, was er vor Gericht auch zugab.

Kujau wurde wegen Betrugs und Urkundenfälschung zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Reporter Heidemann, der einen Millionenbetrag für die gefälschten Tagebücher unterschlagen haben soll, bekam vier Jahre und acht Monate Haft. Das Hamburger Landgericht erkannte auch ein erhebliches Mitverschulden von Verlag und Redaktion des Magazins Stern.

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