Am 27. Januar 1945 erreichten Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager. Nach und nach erschloss sich ihnen die Dimension der NS-Verbrechen.
Auschwitz. Synonym für den Holocaust . Inbegriff der Todesfabriken. Mindestens 1,1 Millionen Menschen wurde hier von 1940 bis 1945 ermordet.
Nach der Befreiung war erst mal keine Zeit, die Toten zu begraben. Es ging darum, die Überlebenden zu retten, die Kranken, die fast Verhungerten und fast Erfrorenen. Das Polnische Rote Kreuz und der sowjetische Sanitätsdienst kümmerten sich noch Wochen und Monate. Auch nach der Befreiung starben noch viele ausgezehrte Gefangene.
Die Dimension dieser Todesmaschinerie wurde den Befreiern erst nach und nach bewusst. Sie fanden Vorräte von Zyklon B, mit dem in den Gaskammern gemordet wurde – und die Gasmasken, die die Mörder trugen. Erste Experimente mit Zyklon B gab es schon 1941 – die systematische Vergasung begann 1942 in Birkenau.
Im Februar 1945 begann die sowjetische Sonderkommission in Auschwitz mit der Beweisführung für die Kriegsverbrecherprozesse. Auch mit Unterlagen wie den Bauplänen. Die KZ-Anlagen waren laufend ausgebaut worden. Technokraten planten den kontinuierlichen Massenmord bis ins Detail. Der deutsche Konzern I.G. Farben hatte hier ein Werk errichtet. Auschwitz war ein Arbeitssklavenmarkt. Die Nazis kassierten dafür den Lohn. Das Konzept lautete ›Vernichtung durch Arbeit‹. Permanent fanden auch hier Selektionen statt. Wer zu schwach war, wurde vergast und durch neu ankommende Häftlinge ersetzt. Wer hier drei oder vier Monate überlebte, gehörte schon zu den älteren Häftlingen.
KZ Auschwitz Holocaust Josef Mengele
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