Absprungzone statt Balken: Malaika Mihambo testet die Zukunft im Weitsprung

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Absprungzone statt Balken: Malaika Mihambo testet die Zukunft im Weitsprung
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Bei der Leichtathletik-Veranstaltung ISTAF in Düsseldorf wurde zum ersten Mal eine Absprungzone anstelle des traditionellen Balkens für den Weitsprung eingesetzt. Malaika Mihambo, Weltklasse-Weitspringerin, testete die neue Neuerung und gab ihr positives Feedback, allerdings mit einigen Verbesserungsvorschlägen für die Messungen und die Geschwindigkeit der Datenübertragung.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Leichtathletik gab es beim ISTAF in Düsseldorf am Sonntag (09.02.2025) eine Absprungzone statt eines Balkens. Mit Malaika Mihambo hat diese mögliche Weitsprung -Neuerung bis auf kleine Stellschrauben einen Fan. Die 31-Jährige brauchte allerdings ein wenig Anlaufzeit. Zwei Tage, nachdem sie beim Meeting in Karlsruhe eine Topweite von 7,07 Metern hinlegte, hatte sie beim ISTAF Probleme - vor allem körperliche, weil die Beine schwer waren.

Zur Halbzeit lag sie mit 6,61 Metern nur auf Rang zwei, obwohl sie die klare Favoritin im Feld war. Das könnte allerdings auch etwas damit zu tun gehabt haben, dass es ein ganz besonderer Wettkampf war. Die Weitspringerinnen mussten erstmals nicht den traditionellen Balken treffen, sondern sprangen aus der 'Take-Off-Zone' ab, die zum ersten Mal getestet wurde. Und mit der musste nicht nur Mihambo erst warm werden, ihre Kontrahentinnen sprangen einige Male zu früh ab, andere übertraten, es war jedenfalls offensichtlich, dass etwas anders war als sonst. Deutlich weniger Fehlversuche, aber auch längere Wartezeiten. Der Weltverband World Athletics hat diese Neuerung angeregt, weil im traditionellen Weitsprung etwa jeder dritte Versuch ungültig ist. Was diese Zahl angeht, gab es in Düsseldorf eine deutliche Besserung, bei den 42 Versuchen traten die sieben Teilnehmerinnen nur fünfmal über - eine Ungültig-Quote von zwölf statt 33 Prozent. Was Zuschauer und die Athletinnen allerdings störte, war die verzögerte Übermittlung der Weiten. Weil von dem Absprungpunkt gemessen wurde und nicht von einem festen Punkt des Balkens wie sonst, dauerte es ein wenig. Da brauchten auch die Veranstalter und die Technik Anlaufzeit, mit fortlaufender Dauer ging es zumindest etwas flotter. Dennoch war bis zur Präsentation der Weite nicht wirklich ersichtlich, welche Qualität ein Sprung hatte. Mihambo kam jedenfalls immer besser zurecht, mit ihrem vierten Versuch über 6,87 Meter setzte sie ein klares Zeichen, dass auch in Düsseldorf nur sie als Siegerin infrage kommt. So kam es dann auch, die Europameisterin und Gewinnerin der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Paris im vergangenen Jahr gewann vor Pauline Hondema aus den Niederlanden (6,68 Meter). 'Man hat gesehen, woran man noch arbeiten muss. Es gibt ein paar technische Aspekte, über die man noch nachdenken muss. Damit die Messungen schneller erfolgen und das Feedback besser ist für das Publikum und die Athleten, um Weiten einschätzen zu können', sagte Mihambo zur Premiere der Absprungzone. Ihr Wunsch: 'Wenn sich das Maßband direkt je nach Absprungpunkt verstellen würde, wäre der Modus genauso spannend wie der herkömmliche.' Sportlich sieht Mihambo 'nur positive Aspekte' Ansonsten hatte die Weltklasse-Weitspringerin nur Positives für die vieldiskutierte und -kritisierte mögliche Revolution in ihrer Dispziplin übrig. 'Dass man mehr Spiel hat und den Platz nutzen kann, ist ein Vorteil. Ich mochte die Idee, dass man das ganze Brett zur Verfügung hat, weil das nochmal andere Eigenschaften als der Tartanboden hat. Beim normalen Brett ist kein Fuß so klein, dass wir komplett vom Brett abspringen', sagte Mihambo. Und weiter: 'Aus meiner Sicht gibt es sportlich nur positive Aspekte, das einzig Negative waren die Messgeschwindigkeit und die Anzeige. Ansonsten habe ich mich voll auf mein Körpergefühl verlassen können. Das hat auch seinen Charme, dass man zurück zum Körpergefühl kommt, das habe ich genossen.' Fazit nach der Premiere: Absprungzone hat Chance zur Revolution In Düsseldorf wurde die Absprungzone getestet, weitere Versuche werden folgen und sicherlich Verbesserungen vorgenommen - und dann wird irgendwann die Entscheidung gefällt, wie es im Weitsprung weitergeht. 'Ich finde die Mentalität schwierig, wenn man sagt, alles muss bleiben, wie es ist, weil es immer so war. Dann hätten wir keine Handys, würden nicht in Häusern leben und keine Autos fahren', wies Mihambo Kritik zurück, die nur darauf abzielt, an Traditionen festzuhalten. Ihr Fazit: 'Ich bin da offen und man muss schauen, ob Alternativen Sinn und den Sport besser machen - und wenn man das bejahen kann, dann sollte man es auf jeden Fall auch machen.' Wenn die Absprungzone einige technische Hürden noch überwindet, könnte das ISTAF in Düsseldorf also tatsächlich der Beginn einer Revolution gewesen sein. Wenige Weiten für die Bestenlisten Eine Kuriosität am Rande: Für die offiziellen Bestenlisten zählten nur Weiten, wenn der Absprung in den ersten 20 Zentimetern der Absprungzone geschehen ist, von der Mitte des Brettes wurde dann auch gemessen. Und da ergab sich ein ganz anderes Bild als beim offiziellen Ergebnis. Nur zwölf der 42 Sprünge kamen in diese Wertung, in der Mihambo nur eine Weite über 6,39 Metern erzielte und Dritte war. 'Aber darauf lag auch nicht der Fokus', sagte Mihambo

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