Tagelang hat Maxim Ljutyj seinen neugeborenen Sohn nicht gefüttert. Er habe den Kleinen nur »mit der Sonne ernähren« wollen, heißt es. Der kleine Kosmos starb an Unterernährung. Der Vater wurde nun verurteilt.
Sein neugeborenes Kind sollte sich möglichst bald an Rohkosternährung gewöhnen: So erklärt Maxim Ljutyj, warum er sein neugeborenes Kind tagelang habe hungern lassen. Ein Bezirksgericht im russischen Sotschi hat den Lifestyle-Blogger am Montag zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt. Zudem muss Ljutyj 100.000 Rubel zahlen.
»Ich gebe voll und ganz meine Schuld zu, dass ich durch meine Untätigkeit und Leichtfertigkeit den fahrlässigen Tod meines lang erwarteten, geliebten Erstgeborenen verursacht habe«, sagte Ljutyj in seiner Abschlusserklärung vor Gericht. Gleichzeitig plädierte er für eine milde Strafe. Schließlich bereue er seine Nachlässigkeit. Und: »Ich versichere Ihnen, dass ich das Kind nie verhungern ließ«, zitierte Ria den Mann weiter.
Anhängerinnen und Anhänger des sogenannten Breatharianism, zu Deutsch Lichtnahrung, glauben, auf Wasser und Nahrung verzichten und sich ausschließlich von Licht ernähren zu können. Ljutyj selbst hatte im Laufe der Verhandlung eingeräumt, »Fleisch und auch andere Produkte« gegessen zu haben. In seinen Abschlussworten bestritt Ljutyj am Freitag zudem, der Mutter des Kindes verboten zu haben, den Jungen zu füttern, wie es in deren Verhandlung im September 2023 zur Sprache gekommen war. Das Gericht in Sotschi hatte die Mutter des Neugeborenen damals zu zwei Jahren Haft verurteilt.© Patrick Mariathasan / DER SPIEGEL
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