In der Ukraine werden Frauen und Kinder von russischen Truppen vergewaltigt. Die Anwältin KaterynaBusol spricht über sexualisierte Kriegsgewalt. UkraineKrieg
Nach Butscha: Demonstration gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine in Berlin Foto: Annette Riedl/dpataz am wochenende: Frau Busol, Fälle von sexualisierter Kriegsgewalt durch russische Soldaten in der Ukraine erregen derzeit internationales Aufsehen. Worüber sprechen wir genau?
Kateryna Busol: Ich möchte zuerst sagen, dass es schon vor Februar 2022 sexualisierte Kriegsgewalt in der Ukraine gab. Seit 2014 zum Beispiel an den Checkpoints zwischen den Gebieten, die durch die Regierung kontrolliert wurden, und den abtrünnigen Gebieten – vor allem aber in illegalen Lagern wie dem Isolazja in Donezk. Das ist ein früheres Kunstcenter, das zu einem Arbeits- und Gefängnislager wurde. Dort wurden Menschen systematisch gequält.
Diese Protokolle sind schwer auszuhalten. Männer und Frauen berichten von Praktiken, bei denen Stacheldraht in Körperöffnungen eingeführt wurde oder Beton eingefüllt, außerdem von Gruppenvergewaltigungen.Kateryna Busol, 33, ist eine ukrainische Rechtsanwältin, die sich auf internationale Menschenrechte, humanitäres Völkerrecht und Strafrecht spezialisiert hat.
Die meisten Fälle vor 2022 betrafen Soldat:innen in Gefangenschaft oder politisch aktive Zivilist:innen, darunter viele Männer, denen mit Kastration gedroht wurde. Weibliche Soldatinnen mussten sich für Leibesvisitationen ausziehen, nackt vor den Verhörern hocken, ohne zu wissen, was kommt. Allein, dass es andersgeschlechtliche Verhörer waren, ist ein Bruch der Genfer Konvention.
Die Einheit, die in Butscha war, wurde zum Beispiel schon identifiziert – nicht zuletzt, weil Putin sie ausgezeichnet hat. Allerdings ist sie schon wieder unterwegs, soweit ich weiß, im Donbass. Wahrscheinlich wurden viele Täter dort selbst getötet. Ansonsten gibt es im Idealfall Aussagen von Zeug:innen, Fotos, Satellitenbilder. Es gibt Portale von NGOs und Regierung, an die Zeug:innen oder Betroffene all das schicken können.
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