Der Konflikt an der Universität Potsdam zwischen dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und dem Studierendenparlament (StuPa) eskaliert. Inmitten von Vorwürfen um Veruntreuung, Machtstrukturen und fehlender Unterstützung kündigen die AStA-Vorsitzenden Leo Radloff und Maurice Heilman ihren Rücktritt an und hinterlassen viele offene Fragen über die Zukunft der studentischen Selbstverwaltung.
Seit mehreren Wochen herrscht an der Universität Potsdam ein heftiger Konflikt . Der Streit dreht sich um finanzielle Angelegenheiten, gekündigte Mitarbeiter des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) und Vorwürfe von Machtspiele n. Nun haben die Vorsitzenden des AStA, Leo Radloff und Maurice Heilman, ihren Rücktritt angekündigt. Radloff sprach von einer beispiellosen Hetzkampagne, unterstützt von der Initiative „AStA Retten“, die bisweilen zu drastischen Maßnahmen führte.
Im Zentrum des Konflikts steht das studentische Kulturzentrum (KuZe) an der Universität Potsdam. Radloff hatte den Mitarbeitern des KuZe Veruntreuung von Geldern vorgeworfen, woraufhin sie fristlos gekündigt wurden. Der AStA wirft vor, dass Gelder der studentischen Selbstverwaltung in Projekte geflossen seien, die der Mehrheit der Studierendenschaft nicht zugutekommen. Als Reaktion gründeten Studenten zusammen mit gekündigten AStA-Mitarbeitern die Initiative „AStA Retten“, die argumentierte, dass das KuZe wichtige kulturelle Angebote für die Studierendenschaft darstelle. Die AStA-Vorsitzenden, Radloff und Heilman, kritisierten das Studierendenparlament (StuPa) dafür, dass es versagt habe, „eine konstruktive Debatte zu führen und den AStA in seiner Arbeit zu unterstützen“. Sie bemängelten, dass das StuPa weggesehen habe, anstatt sich klar zu positionieren. Radloff und Heilman betonten, dass sie gegen die wachsenden „Machtspiele, politischen Lagerbildungen und unkontrollierten eigenen Strukturen“ der Hochschulpolitik vorgehen wollten. Sie behaupteten, dafür aber angegriffen worden zu sein. Ihr Ziel sei laut Angaben Radloffs gewesen, „sicherzustellen, dass studentische Gelder tatsächlich studentischen Interessen dienen“. In der Pressemitteilung heißt es, dem Vorstand sei es „nicht möglich gewesen, den AStA wieder arbeitsfähig zu machen“, da dies an einem „strukturellen Widerstand und mangelnder Unterstützung aus dem StuPa“ gescheitert sei. Laut einem Bericht des Tagesspiegels eskalierte die Situation bereits im vergangenen Jahr so stark, dass bei einer StuPa-Sitzung im Oktober Polizeischutz anwesend war. Wie nd-aktuell berichtete, stand der AStA Ende 2024 wiederholt in der Kritik, da elf der 14 Mitarbeiter fristlos gekündigt wurden, darunter auch die Mitarbeiter des KuZe. Um Klagen zu vermeiden, wurde den Mitarbeitern eine Abfindung angeboten. Einige entschieden sich dennoch dazu, vor Gericht zu ziehen. Die Betroffenen sprachen von einem „Blutzoll“, mit dem man sie „zum Schweigen bringen“ wolle. Als Folge der weggefallenen Stellen wurden vor allem die Angebote des KuZe eingeschränkt. Bis Ende April soll nach Angaben des AStA „eine geordnete Amtsübergabe erfolgen“. Es wird vermutet, dass der Rücktritt der Vorstandsmitglieder die Frage aufwirft, „wie es mit der studentischen Selbstverwaltung an der Universität Potsdam weitergeht“. Außerdem sei offen, „ob es in Zukunft noch Studierende geben wird, die bereit sind, sich trotz vergangener Anfeindungen für dieses Ehrenamt zu engagieren“.
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