Im Falle eines AfD-Wahlsieges, werde der „Parteienstaat“ aufgelöst, sinniert Landtagsmitglied Lars Hünich bei einer Veranstaltung. Bereits in der Vergangenheit fiel der Politiker mit radikalen Aussagen auf.
Lars Hünich gibt sich gerne als ein Mann des Volkes. Ein Politiker sei er nicht. „Volksvertreter“ will der Brandenburger AfD-Landtagsabgeordnete, der zwischenzeitlich sogar als Geschäftsführer der märkischen Alternative, die Geschicke der Partei leitete, lieber genannt werden. Das bekräftigt der in Dresden geborene Politiker immer wieder in Interviews.
Grundsätzlich ist Hünich auf ein volksnahes und moderates Bild bedacht, sein Markenzeichen sind seine farbenfrohen Pullunder. Er sucht regelmäßig den Kontakt zur Basis, tritt oft bei Protesten und Demonstrationen auf. Doch nun führen Äußerungen Hünichs zu einem Eklat.„Wenn wir morgen in einer Regierungsverantwortung sind, dann müssen wir diesen Parteienstaat abschaffen“, hatte der AfD-Politiker bereits am 18.
Prompt befasste sich der Brandenburger Landtag im Innenausschuss mit den Aussagen des AfD-Mannes. Verfassungsschutzchef Jörg Müller zeigte sich am Mittwoch nach Angaben der „Bild“ alarmiert: „Wir haben das ZDF-Video schon gesichert. Es ist eingeflossen in die Bewertung zur Einstufung der AfD.
Erst zu Beginn des Jahres hatte Hünich sich in einem Video-Interview mit dem Querdenker „Björn Banane“ zu den aktuellen Bauern-Protesten geäußert. „Fahrt von mir aus mit euren Gülle-Transportern vor alle Landtage, wenn die Landtagssitzung haben“, riet der AfD-Politiker den Landwirten, um sogleich dem Aufruf den Satz „Ich habe nie was gesagt“ folgen zu lassen.
An der Positionierung der Fraktion erkenne man, dass es sich bei Hünichs Aussagen keinesfalls um eine „Einzelmeinung“ handele. „Das ist Parteimeinung“, ist sich Politikwissenschaftler Gideon Botsch sicher.
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