Unser Autor wollte eigentlich nur sein Wochenende genießen. Doch der Rechtsextremist machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
Bockwurst und Tubensenf: Bei einem Vortrag von Martin Sellner tun sich nicht nur kulinarische Abgründe auf.Vergangene Woche, ich bin schon im Feierabendmodus, laufe ich im Büro meiner Kollegin Alice über den Weg. Sie fragt mich, ob ich sie zum Vortrag von Martin Sellner nachbegleiten könne, denn sie soll von der Veranstaltung und der Gegendemonstration vor Ort berichten. „Ich bin ein bisschen nervös. Kannst du nicht mitkommen?“, fragt sie mich.
Ganz vorne ist das Rednerpult aufgebaut, neben dem provisorisch ein Leintuch als Projektionsfläche an der Hauswand hängt. Die Technik steht auf dem vom Starkregen durchnässten Gras und wird von einem Bierzelt überdacht. Der rechtsextreme Superstar selbst ist schon vor Ort, gibt ein TV-Interview.Ich setze mich hinter die Vorsitzende der Jungen Alternative Brandenburg, Anna Leisten. Sie hat ein Glas Aperol in der Hand, ihre Lache ist laut und bissig.
Während ich vor dem Pissoir stehe und auf ihre entblößte Brustwarze blicke, denke ich an die Regisseurin Leni Riefenstahl, die in ihren letzten Jahren viel Zeit in Afrika verbrachte. Dort hat die NS-Filmemacherin sich in Fotoarbeiten mit dem afrikanischen Volk der Nuba beschäftigt.
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