Die Zukunft des ThyssenKrupp-Werks in Kreuztal-Eichen ist ungewiss. Der Konzern kündigte im Rahmen von Sparmaßnahmen die Schließung des Standorts an. Der Betriebsrat kämpft nun mit einer Mahnwache gegen die Schließung und für die Erhalt der Arbeitsplätze.
Kurz vor elf Uhr bauen Oliver Kuly und Klimas Michael vor dem ThyssenKrupp-Steel-Werk in Kreuztal-Eichen ihren Stand für die Mahnwache auf. Die beiden Betriebsrat smitglieder sind ab jetzt wieder täglich hier im Einsatz. Zusammen mit vielen Beschäftigten wollen sie hier ab heute wieder täglich gegen die mögliche Schließung ihres Standorts kämpfen. Aus den Boxen am Stand dröhnt laut der Protestsong 'Herz aus Stahl', dessen Text die Beschäftigten selbst geschrieben haben.
Zusammenhalt ist hier die Botschaft. Und genau darum geht es auch den rund 600 Beschäftigten am Standort. Denn ihre Zukunft ist nach wie vor ungewiss. Vor anderthalb Monaten hatte der Konzern im Rahmen der geplanten Sparmaßnahmen mitgeteilt, das Werk in Eichen zu schließen. Dabei wurde erst im Sommer in die Thyssen-Niederlassung im Siegerland, zu der Eichen und auch Ferndorf gehören, einige Millionen Euro investiert. Der Betriebsrat versteht das alles nicht. Seit November letzten Jahres warten die Beschäftigten auf Antworten. Bis heute wissen die Betriebsratsmitglieder immer noch nicht, wie es weiter geht. Klar sei aber: Werksschließung und betriebsbedingte Kündigungen wolle man hier nicht hinnehmen. Auf WDR-Anfrage teilte das Unternehmen letzte Woche mit, die Entscheidung über die mögliche Schließung sei nicht leichtfertig gefallen, und werde vor Mitte 2026 auch nicht umgesetzt. Die Produktion laufe bis dahin weiter, allerdings mache das Werk in Eichen auch bei hoher Auslastung Verluste. Man wolle in Kürze Gespräche mit der Arbeitnehmerseite aufnehmen. Um kurz nach elf treffen auch Arnold Steinmill und sein Kollege Klaus Völkel am Stand des Betriebsrats ein. Zusammen mit anderen Beschäftigten tauschen sie sich hier bei einem Kaffee über Neuigkeiten aus. Davon gibt es momentan allerdings wenige. Denn laut Betriebsrat haben bis heute keine Gespräche zwischen Konzern und Betriebsrat stattgefunden. „Man denkt ständig drüber nach, wie gehts weiter und wann wissen wir überhaupt wirklich mal was Sache ist. (...) Man kann mit allem Leben, aber nicht mit so einer Ungewissheit.“ Viele jüngere Beschäftigte hätten aus Angst vor der Zukunft bereits gekündigt, berichten die Mitarbeiter und der Betriebsrat unserer Reporterin vor Ort. Das sei bei einer eh schon dünnen Personaldecke eigentlich nicht tragbar. Spätestens wenn man hier wieder in die Werkseinfahrt fährt, denkt man wieder drüber nach. Aber vom Grundsatz her, die Devise ist durchhalten. Deswegen wollen sie ab jetzt wieder täglich in der Zeit von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr Mahnwache halten und damit um den Erhalt ihres Standorts kämpfen
Thyssenkrupp Werksschließung Mahnwache Betriebsrat Kreuztal-Eichen
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