Bildungsforscher Olaf Köller kritisiert die sinkenden Anforderungen an deutschen Schulen und sieht die Folgen in den schlechten Pisa-Ergebnissen. Er warnt vor dem Verlust der Leistungsmotivation bei Schülern.
Bildung sforscher Olaf Köller beklagt bei 'Markus Lanz' die Absenkung des Anspruchsniveaus an deutschen Schulen. Belastende Inhalte in Social Media, (Online-)Mobbing, psychologische Auffälligkeiten bei Schülerinnen und Schülern - angesichts dieser Herausforderungen erhob Bildung sforscher Olaf Köller am Mittwochabend bei 'Markus Lanz' Warnsignale. Im Unterricht muss Schule bilden und den ganzen Tag muss sie erziehen. Das steht jetzt stärker an als je zuvor.
Köller erklärte: 'Wenn wir höhere Löhne bei weniger Arbeit fordern, damit die Leute sich die Freizeit finanzieren können und nicht etwa mehr Anstrengung honoriert wird, dann ist das ein gesellschaftliches Phänomen, was wir eben auch in Schulen beobachten.' Das deutsche Bildungssystem steckt in einer tiefen Krise. Zu viele Schüler verlassen die Schule ohne einen Abschluss. Auf einer gemeinsamen Bildungskonferenz fordern Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften deshalb eine Bildungsoffensive. Anstrengung scheine nicht mehr belohnt zu werden: 'Die Latte legen wir viel zu tief, dass man nicht mehr drunter durch laufen kann. (...) Die Schülerinnen und Schüler erleben, dass sie mit weniger durchkommen.' Daher müsse man sich nicht wundern, wenn die Motivation in den Klassenräumen niedriger sei. 2009 hätten deutsche Gymnasiasten - gegenüber der PISA-Studie 2022 - einen Leistungsvorsprung von 'ungefähr anderthalb Schuljahren' gezeigt. Köller verglich: Wofür ein Gymnasiast 2009 eine Vier bekommen hat, bekommt er heute eine Zwei. Das kann nur mit Absenkung des Anspruchsniveaus zu tun haben. In der aktuellen Pisa-Studie schneidet Deutschland so schlecht ab wie nie. Grund für die schlechten Ergebnisse sind vor allem die Folgen der Schulschließungen während der Corona-Krise. Die Analyse des Bildungsforschers fiel vernichtend aus: 'Wir haben heute die Situation, dass drei von zehn Schülerinnen und Schülern, wenn sie 15 sind, eigentlich nicht lesen, schreiben und rechnen können.
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