Beschimpfungen wie 'Du Hure', Drohungen, körperliche Übergriffe: Ausraster nehmen laut Bremer Arztpraxen zu. Die Kassenärztliche Vereinigung kritisiert, ...
Beschimpfungen wie"Du Hure", Drohungen, körperliche Übergriffe: Ausraster nehmen laut Bremer Arztpraxen zu. Die Kassenärztliche Vereinigung kritisiert, dass Attacken zu oft als Bagatellen gewertet würden.Zwei Frauen haben unsere medizinische Fachangestellte nach einem lauten Disput angegriffen“, berichtet ein Bremer Arzt. Die Patienten-Familie sei ohne Termin in die Praxis gekommen und sollte am nächsten Tag in die offene Sprechstunde kommen.
Etwa 20 Beiträge mit ähnlichem Inhalt sind bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen eingegangen. Die KV hat ihre Mitglieder im März in einer Umfrage aufgerufen, ihre Erfahrungen mit Übergriffen, Bedrohungen und Beleidigungen zu schildern. Die erste Zwischenbilanz bestätige eine Entwicklung, die bundesweit zu beobachten sei, betont KV-Sprecher Christoph Fox. „Die zunehmende Verrohung der Gesellschaft spiegelt sich in den Berichten aus den Praxen wider.
Die Umfrage soll bis zum Sommer laufen. Ziel sei es, das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen und für Unterstützung zu werben. In Österreich etwa würden seit 2019 alle Angriffe gegen gesetzlich geregelte Gesundheitsberufe strafrechtlich geahndet. Land, Kommunen, Polizei und Gerichtsbarkeit müssten Praxen und Bereitschaftsdienste auch in Deutschland stärker unterstützen. Zur Anzeige gebrachte Fälle müssten geahndet und nicht als „bloße Kavaliersdelikte zu den Akten gelegt werden“, so die Forderung.
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