Kosten für Betrieb 'erheblich': Bundesamt lehnt längere AKW-Laufzeiten ab
Soll Deutschland Atomkraftwerke länger am Netz lassen? Der Chef des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung ist skeptisch - ebenso wie Grünen-Urgestein Trittin. Dieser will notfalls einen Parteitag über längere Laufzeiten entscheiden lassen und sieht"kuriose Blüten" im Sommerloch.
Der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, Wolfram König, spricht sich gegen verlängerte Laufzeiten von Atomkraftwerken in Deutschland aus. "Eine solche Abschätzung müsste nicht nur die Sicherheit der Atomkraftwerke berücksichtigen, sondern auch die Entsorgung der radioaktiven Abfälle", schreibt König in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
König hat zudem erhebliche Zweifel am Zeitplan für die Suche nach einem Standort für ein Atommüllendlager in Deutschland. Bis zum Jahr 2031 soll laut Gesetz die Entscheidung für einen Endlager-Standort gefallen sein, damit ab 2050 die Lagerung beginnen kann. "Mein Bundesamt hat gegenüber dem mit der Standortsuche beauftragten Unternehmen immer wieder den Fortschritt im Verfahren angemahnt, damit der gesetzlich festgelegte Zeitplan eingehalten wird.
Der Parteilinke Trittin stellt sich klar gegen jede Form längerer Laufzeiten: "Auch ein Streckbetrieb ist eine Laufzeitverlängerung. Dafür müssen wir das Atomgesetz ändern", sagte Trittin und betonte: "Das werden wir nicht anfassen.
Wenn er jetzt lese, die Grünen sollten sich endlich zur Kernenergie bekennen, oder dass Wirtschaftsminister Robert Habeck nur kanzlerfähig wäre, wenn er sich vom Atomausstieg verabschiedet, da frage er sich: "Ja, wo leben wir denn? Also manchmal gebiert das Sommerloch schon kuriose Blüten."Trittins Parteifreundin, Bundesumweltministerin Steffi Lemke, schloss indes einen kurzfristigen Weiterbetrieb des bayerischen Atomkraftwerks Isar 2 nicht aus.
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Chef von Atommüll-Behörde sieht längere Akw-Laufzeiten skeptischWerden die Laufzeiten für die verbliebenen Atomkraftwerke angesichts der Gaskrise verlängert? Noch streitet Berlin darüber. Der Präsident der Atommüll-Behörde ist da skeptisch und führt das Thema Sicherheit an. Diesbezüglich seien Fragen offen.
Weiterlesen »
Hier stehen die deutschen AtomkraftwerkeAb 2022 soll die Kernenergie keinen Beitrag mehr zum Strommix leisten. Doch die drohende Gasknappheit stürzt Deutschland in eine Debatte über eine AKW-Laufzeitverlängerung. Sechs Kernkraftwerke sind derzeit im Gespräch. Wo stehen die verbliebenden deutschen Meiler?
Weiterlesen »
Expertise weckt Zweifel an Gutachten zu längeren AKW-Laufzeiten'Schlampig argumentierende Auftragsarbeit': Ein TÜV-Gutachten sieht kein Problem dabei, das Atomkraftwerks Isar 2 länger laufen zu lassen. Eine neue Expertise attackiert dies scharf. Von Andreas Glas und Markus_Balser
Weiterlesen »
Debatte um AKW-Laufzeitverlängerung - GRS-Experte Stoll: 'Streckbetrieb problemlos machbar'Eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten wäre nach Einschätzung der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) ohne technische Voraussetzungen grundsätzlich möglich. Der technisch-wissenschaftliche Geschäftsführer Stoll sagte im Deutschlandfunk, der sogenannte Streckbetrieb sei eine 'normale Maßnahme', die er schon sehr häufig in deutschen Kernkraftwerke angeführt habe.
Weiterlesen »
Energie-Krise - Grüne und Linke nennen AKW-Verlängerung 'Scheindebatte'Bundestagsvizepräsidentin Göring-Eckardt hat die Diskussion um die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke als Scheindebatte bezeichnet. Mit dem zusätzlichen Atomstrom seien nur geringe Einsparungen beim Gasverbrauch verbunden, die zudem auch über andere Einsparungen erzielt werden könnten, sagte die Grünenpolitikerin dem Nachrichtenportal t-online.
Weiterlesen »
Wegen schwieriger Haushaltslage: Stadtrat Merzig lehnt Erhöhung der Vergütungen für Ortsvorsteher abKürzlich gab es eine hitzige Debatte im Stadtrat von Merzig darüber, ob Beigeordnete mehr Geld bekommen sollen. Nun ging es um einen ähnlichen Punkt – doch bei den Vergütungen für Ortsvorsteher war sich der Stadtrat schnell einig.
Weiterlesen »