Der Bundestag beschließt, die Grenzwerte für THC im Straßenverkehr anzuheben. Die Maßnahme ist umstritten. Experten sind uneins, welcher Grenzwert sinnvoll ist.
Der Bundestag beschließt, die Grenzwerte für THC im Straßenverkehr anzuheben. Die Maßnahme ist umstritten. Experten sind uneins, welcher Grenzwert sinnvoll ist.Der Bundestag hat einem Gesetzentwurf zu Cannabis im Straßenverkehr zugestimmt. Die darin festgelegten Bestimmungen sollen gewährleisten, dass Menschen nach dem Konsum der Droge noch sicher Auto fahren. Demnach wird der Grenzwert auf 3,5 Nanogramm THC pro Milliliter Blutserum, kurz ng/ml, angehoben.
Wer viel kifft, sollte nicht Auto fahren. Diese Formel gilt als unstrittig. „Der wichtigste Einflussfaktor ist aber die Zeit, die zwischen dem Konsum und der Autofahrt liegt“, sagt Bernd Werse, Professor für Soziale Arbeit und Leiter des Instituts für Suchtforschung in Frankfurt a. M., gegenüber der Plattform Science Media Center.
Bei Alkohol liegt der Grenzwert bei 0,5 Promille. Dies würde ungefähr zehn ng/ml entsprechen, was die Toleranz anbelangt, somit die Fähigkeit, Auto zu fahren. „Ich würde hier für eine Gleichbehandlung und eine Absenkung der Promille-Grenze plädieren“, sagt Werse. „Auch weil zu den Beeinträchtigungen hinzukommt, dass Autofahrende ihre Fähigkeiten nach Alkoholkonsum tendenziell überschätzen.
Dies werde im Ausland teilweise schon praktiziert, „dann werden allerdings bei einer chromatographischen Bestätigung des positiven Vortests in der Mundflüssigkeit eine fehlende Trennung und damit ein akuter Konsum als bewiesen angesehen.“ Dieses Verfahren sei bei einem höheren THC-Grenzwert im Blutserum nicht mehr sinnvoll. „Außerdem haben wir derzeit noch keine Tests, die entsprechend brauchbar sind“, sagt der Professor.
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