'Cariad': VW mit Problemen bei der Auto-Software – und Kritik am China-Standort VW Cariad
Der Aufsichtsrat von Volkswagen hat über die konzerninternen Verzögerungen und Unstimmigkeiten bei der Entwicklung eigener Auto-Software und den Ausbau der IT-Sparte "Cariad" beraten. Dabei ging es am Freitag auch um ein bereits von Vorstandschef Herbert Diess und Cariad-Chef Dirk Hilgenberg angedeutetes Konzept, mit dem die Zuständigkeiten klarer verteilt und neue Zwischenziele vereinbart werden sollen.
Hintergrund sind Abweichungen im Entwicklungsstand, unterschiedliche Vorstellungen der Marken und Schwierigkeiten bei der Kompatibilität. Eigentlich sollte es weit früher auf eine Software-Einheitsplattform hinauslaufen. Diese "Version 2.0" wird nun für die Mitte oder zweite Hälfte des Jahrzehnts angepeilt. Sie soll zum Beispielzum Einsatz kommen. Es gab schon Befürchtungen, verschiedene Anläufe könnten wegen des Zeitverzugs gefährdet sein.
Vor der Belegschaft hatte Diess Anfang der Woche erklärt, das Timing müsse verbessert werden. Die vorläufige Aufspaltung der Aufgaben koste VW bis zu eine halbe Milliarde Euro. "Rückschläge in einzelnen Projekten gehören dazu, wir müssen Software-Kultur noch lernen", sagte er.
Der Konzern betreibt im nordwestchinesischen Urumqi eine Fabrik mit dem staatlich gelenkten Joint-Venture-Partner SAIC. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wird die muslimische Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang systematisch unterdrückt –, an seiner Präsenz festzuhalten. Die IG Metall forderte, über einen Verzicht auf den Standort nachzudenken.
Diess will das Werk bald besuchen, um sich ein Bild zu machen. Nach seinen Informationen gebe es dort keine Zwangsarbeit. Einen Rückzug aus Urumqi lehnt er ab – das würde die Situation für die Menschen kaum bessern, vielmehr sei mehr Kommunikation über Wertvorstellungen nötig. Der VW-Chef warnte auch generell vor einer Ausgrenzung Chinas.
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