In seiner Partydrogen-Sprechstunde beobachtet Felix Betzler, was in Berlins Drogenszene los ist. Ein Gespräch über Suchtprobleme, Trends und die aktuell gefährlichsten Substanzen.
Herr Betzler, egal ob Koks, Speed oder Crystal Meth: Die Berliner konsumieren von allem mehr als doppelt so viel wie der Rest Deutschlands. Hat Berlin ein Drogenproblem?
GBL ist schwierig zu dosieren, insbesondere, wenn man es bei schlechtem Licht auf der Clubtoilette konsumiert. Wenige Tropfen entscheiden darüber, ob man einen Rausch erlebt oder in der Notaufnahme landet. Außerdem macht es stark körperlich abhängig mit schlimmen Entzugserscheinungen bis hin zum Delirium. Trotz dieser Gefahren steigt die Zahl der Konsumenten in Berlin stetig an.
Crack und „herkömmliches“ Kokain verursachen eigentlich die gleichen Probleme im Körper: Es kann zu krampfartigen Verengungen der Herzgefäße führen, die einem Herzinfarkt gleichkommen, Blutdruckerhöhung und damit erhöhte Schlaganfallgefahr, Psychosen bei anhaltendem Konsum. Auch das Gehirn wird geschädigt. Aber natürlich ist es nicht nur der körperliche Schaden: Ich beobachte oft einen beschleunigten sozialen Abstieg, wenn Crack im Spiel ist.
2019 veröffentlichten Sie eine Umfrage zum Drogenkonsum unter Berliner Partygängern, bei der fast die Hälfte aller Befragten angab, Amphetamine und Ecstasy zu konsumieren. Auch die aktuelle Global Drug Survey sieht einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Partydrogen und der Vorliebe für elektronische Musik.
Auf jeden Fall. In den Suchtberatungsstellen, mit denen wir kooperieren, macht sich das bemerkbar. Dieser Trend ist besorgniserregend, weil das Substanzen sind, die teilweise ein hohes Abhängigkeitspotenzial haben. Viele Jugendliche nehmen sie auch nicht im Partykontext, sondern „zum Chillen“.
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