Herthas routinierter Retter Pál Dárdai erlebt beim Debüt beim 2:4 gegen Bremen ein Team, das wie sediert spielt. Diesmal scheint die Aufgabe immens.
BERLIN taz | Pál Dárdai lässt sich nicht so schnell schrecken. Denn eigentlich hat er – das erzählt er gern – im Profifußball schon fast alles zigmal erlebt. So sprach er am Samstagabend von diesem ewigen Kreislauf der Trainerwechsel, der ein Team nach einer Neuanstellung meist befreit aufspielen lasse. „Irgendwann sind sie müde vom neuen Trainer, Trainer wird rausgeschmissen, kommt neuer Trainer. Das ist normal. Das habe ich als Spieler hundertmal erlebt.
Die Magie des Neuanfangs im ausverkauften Olympiastadion war schnell dahin. Lautstark und hoffnungsfroh wurde Dárdai vom Publikum willkommen geheißen, Dodi Lukebakio heizte in der dritten Minute mit einem Schuss aufs Tor die Stimmung an, doch nach sechs Minuten, als Werder-Stürmer Marvin Duksch die Führung erzielte, stellte der Tabellenletzte den Abstiegskampf abrupt ein. Drei Gegentore später beendeten auch die blau-weißen Fans ihre Mitarbeit.
„Das ist eine Kopfsache“ Unter Dárdais Vorgänger Sandro Schwarz galt lange die Devise, sich von negativen Erlebnissen nicht verrückt machen zu lassen. Ein nachvollziehbarer Ansatz, nur wirkt das Team mittlerweile wie sediert. Die Mitspieler werden offensichtlich nur noch gedämpft wahrgenommen. Statt im Verbund wird nach eigenem Gutdünken verteidigt, weshalb Ducksch bei seinem dritten Treffer in aller Ruhe den Ball im Strafraum mit der Brust annehmen konnte.
Zu seinen Hoffnungen in München befragt, erklärte Kevin-Prince Boateng: „Wir müssen probieren, die Null zu halten.“ Im Abstiegskampf ist offenkundig Fantasie gefragt. Der 36-Jährige, dessen Kräfte auf dem Spielfeld nur für begrenzte Aufgaben reichen, übernahm mal wieder die Rolle des Team-Außenministers, während die Kollegen mit hängenden Schultern in die Kabine trotteten. Schönreden wollte er die Lage nicht.
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