Ein Hamburger Magazin veröffentlicht ein Sonderheft mit dem Titel „Wie steht’s um Deutschland?“. Es beinhaltet Reportagen über die Reiseerfahrungen eines Ostdeutschen und eines Westdeutschen sowie über ein Beispiel für erfolgreiche Integration von Pflegekräften aus El Salvador in Wittenberg. Das Magazin stellt auch den Buchpreisträger Clemens Meyer vor und wählt Martina Hefter als weitere Preisträgerin aus. Der Artikel hinterfragt die gewählten Themen und die Herangehensweise des Magazins in Bezug auf die Ostdeutschen.
Ein Spezial des Hamburger Magazins sucht Geschichten im Osten, spricht mit Clemens Meyer – und schlägt den Ostdeutschen eine Preisträgerin zu. Eine Kolumne.herausgebracht. Ein zusätzliches dickes Heft, auf dem Cover die Frage: „Wie steht’s um Deutschland?“ Dazu sieht man einen Turm aus Holzklötzen wie im Spiel Jenga, in Schwarz, Rot, Gold; es fehlen schon ein paar Klötze, und zwei Hände fummeln weitere heraus. Deutschland ist kurz davor, zu kippeln.
Im Heft gibt es eine Reportage, für die zwei Autoren die B1 abgefahren sind. Ein Ostdeutscher und ein Westdeutscher. Der Westdeutsche reiste von Ost nach West und der Ostdeutsche von West nach Ost. Nach diesem Satz hat man einen Knoten im Kopf. Es gibt auch einen Bericht über ein „Wunder von Wittenberg“. Er handelt von Pflegekräften aus El Salvador, die vorbildlich integriert werden. Im Osten. Der Spiegel hat sich in der Überschrift sogar das Wort „ausgerechnet“ verkniffen.
Man blättert und wundert sich. Ändert sich vielleicht doch etwas, gehen doch nicht alle Ost-Debatten spurlos vorbei an der Redaktion? Lesen sie dortBuchpreisträgerin Martina Hefter, eine Ostdeutsche? Meyer wird im ersten Satz, bevor das Interview losgeht, „eine der wichtigsten Autorenstimmen Ostdeutschlands“ genannt. Was soll das sein, eine Autorenstimme? Und warum schafft es die Stimme von Meyer nicht über fünf Bundesländer und Ost-Berlin hinaus? Im Gespräch geht es, wie in Meyers letztem Roman „Die Projektoren“, um Winnetou, um die Gewalt in den Nachwendejahren im Osten..
Kann man da schon mal durcheinanderkommen? Oder meint es der Spiegel jetzt so gut mit dem Osten, dass er uns eine weitere Preisträgerin zuschlagen will? Werden jetzt alle Promis mit Wohnsitz in Prenzlauer Berg zu Ost-Berlinern und müssen sich von der DDR distanzieren? Das ist wirklich nett gemeint. Aber es geht natürlich nur, wenn Clemens Meyer dafür im Spiegel ein großer deutscher Schriftsteller werden darf.
OSTDEUTSCHLAND INTEGRATION LITERATUR ZENSUR REPRÄSENTATION
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