Deutschland in wirtschaftlicher Krise: Inflation sinkt, Wachstum fehlt

Wirtschaft Nachrichten

Deutschland in wirtschaftlicher Krise: Inflation sinkt, Wachstum fehlt
WIRTSCHAFTSTODDEUTSCHLANDINFLATION
  • 📰 heiseonline
  • ⏱ Reading Time:
  • 200 sec. here
  • 11 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 104%
  • Publisher: 71%

Trotz sinkender Inflation steckt die deutsche Wirtschaft in einer tiefen Krise. Experten rechnen für 2025 mit minimalem Wachstum. Die Verbraucher spüren die Folgen an der Kasse, insbesondere bei Lebensmittelpreisen. Ostdeutschland steht besonders unter Druck.

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer schweren Krise. Nach zwei aufeinanderfolgenden Rezessionen rechnen Experten für das Jahr 2025 mit bestenfalls einem minimalen Wachstum . Die Verbraucher spüren die Folgen dieser Krise in ihrem Alltag, insbesondere an der Kasse. Eine kleine positive Nachricht in dieser von Negativität geprägten Zeit ist der überraschend starke Rückgang der Inflation in Deutschland zu Jahresbeginn.

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) lagen die Verbraucherpreise im Januar 2025 nur noch 2,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Im Dezember lag die Inflationsrate noch bei 2,6 Prozent. Experten hatten lediglich eine Stabilisierung erwartet. Der Rückgang ist hauptsächlich auf sinkende Energiepreise zurückzuführen, die 1,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen. Doch diese positive Entwicklung kann nicht darüber hinweg täuschen, dass die deutsche Wirtschaft weiterhin in einer tiefen Krise steckt. Im vierten Quartal 2024 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal – stärker als zunächst angenommen. Im Gesamtjahr 2024 sank die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent, nach einem Minus von 0,3 Prozent im Jahr 2023. Zwei aufeinanderfolgende Rezessionen gab es zuletzt 2002 und 2003. Für das Jahr 2025 rechnen Experten bestenfalls mit einem Mini-Wachstum. Die Bundesbank erwartet auch im ersten Quartal noch keine Trendwende. Deutschland durchläuft laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München (ifo-Institut) 'die mit Abstand längste Stagnationsphase der Nachkriegsgeschichte'. Preisbereinigt lag das BIP 2024 nur wenig höher als 2019 vor der Corona-Pandemie.Die Krise macht sich zunehmend auch am Arbeitsmarkt bemerkbar. Viele Unternehmen möchten Stellen abbauen, vorwiegend in Industrie und Handel. Generell hohe Energiepreise, wachsende Bürokratie und geopolitische Risiken belasten den Standort. Eine neue Bundesregierung könnte zwar Impulse setzen, diese würden aber wohl frühestens 2026 greifen.Besonders düster sieht es in Ostdeutschland aus. Laut ifo-Institut ist der regionale Geschäftsklimaindex im Januar auf 85,5 Punkte gefallen, nach 86,9 im Dezember. Vor allem die Industrie schätzt ihre Lage deutlich schlechter ein. Auch im Dienstleistungssektor trübte sich das Klima ein. Anders im Handel: Hier ist die Stimmung zuversichtlich, besonders im Einzelhandel. Ambivalent zeigt sich das Baugewerbe. Während die aktuelle Lage positiver bewertet wird, sinken die Zukunftserwartungen. Diese Branche war von Marktschwankungen in den vergangenen Jahren besonders betroffen.Alarmsignal für Ostdeutschland Die Wirtschaft der Region hängt besonders vom Verarbeitenden Gewerbe und Exporten ab. Wenn es hier kriselt, schlägt das voll durch. Ostdeutsche Firmen müssen dringend neue Absatzmärkte erschließen und in Zukunftstechnologien investieren. Doch dafür fehlen vielen die Mittel. Die Politik ist gefordert, gezielte Unterstützung zu leisten und bürokratische Hürden abzubauen. Sonst droht Ostdeutschland den Anschluss zu verlieren.Obwohl die Inflationsrate in Deutschland zuletzt gesunken ist, spüren viele Verbraucher davon im Supermarkt wenig. Wie das Portal t-online mitteilte, lagen die Lebensmittelpreise im Dezember 2024 zehn Prozent über denen des Vorjahresmonats. Besonders stark verteuert haben sich Süßwaren, die im Schnitt 71 Prozent mehr kosten als noch vor einem Jahr. Grund dafür ist laut den Statistikern die Preisexplosion am Kakaomarkt. Butter, Fette und Öle aus Kakao sind sogar um 188 Prozent teurer geworden. Aber auch andere Lebensmittel haben kräftig zugelegt: Orangensaft verteuerte sich um 69 Prozent, Kaffee um 44 Prozent. Bei Geflügelfleisch beträgt das Plus 20 Prozent, bei Milch und Milcherzeugnissen 13 Prozent. Erhebung des Portals t-online : Demnach kostete der beliebte Schnittkäse 'Leerdammer Leger' im Januar 11,58 Prozent mehr als im Vormonat Dezember. Der Preis für Paprika-Mix stieg von 2,29 auf 2,49 Euro – ein Plus von 8,73 Prozent. Am stärksten nach oben ging es beim Eisbergsalat: Für einen Kopf des Blattgemüses mussten Kunden stolze 22 Prozent mehr bezahlen als bei der letzten Erhebung. Die hohen Preise für Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs dürften die Kaufkraft der Verbraucher auch in den kommenden Monaten belasten. Ökonomen gehen davon aus, dass die Inflationsrate zwar weiter sinken, das allgemeine Preisniveau aber hoch bleiben wird

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

heiseonline /  🏆 11. in DE

WIRTSCHAFTSTOD DEUTSCHLAND INFLATION WACHSTUM REZESSION OSTDEUTSCHLAND

Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

Experten fordern: Deutschland braucht eine Agenda für mehr WachstumExperten fordern: Deutschland braucht eine Agenda für mehr WachstumDer Standort Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit. Ökonomen und Wirtschaftsverbände fordern strukturelle Reformen. Die To-Do-Liste für die nächste Bundesregierung hat es in sich.
Weiterlesen »

Deutschland braucht eine Agenda für mehr Wachstum fordern viele ExpertenDeutschland braucht eine Agenda für mehr Wachstum fordern viele ExpertenDer Standort Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit. Ökonomen und Wirtschaftsverbände fordern strukturelle Reformen. Die To-Do-Liste für die nächste Bundesregierung hat es in sich.
Weiterlesen »

Elektroautos in Deutschland: Absatzrückgang trotz globalem WachstumElektroautos in Deutschland: Absatzrückgang trotz globalem WachstumDer Absatz von Elektroautos in Deutschland brach 2024 ein, während global der Markt weiter expandiert. Der Ende des Umweltbonus und die Unsicherheit der Parteien hinsichtlich Fördermaßnahmen tragen zum Rückgang bei.
Weiterlesen »

Deutschland mit schwachem Wachstum, Weltwirtschaft stabilDeutschland mit schwachem Wachstum, Weltwirtschaft stabilDer Internationale Währungsfonds (IWF) sieht für Deutschland nur noch ein Wachstum von 0,3 Prozent im Jahr 2023 vor. Das sind 0,5 Punkte weniger als bisher angenommen. Im Gegensatz dazu prognostiziert der IWF für die USA ein beispielloses Wachstum von 2,7 Prozent. Die schwache deutsche Prognose wird auf die Folgen der Rezession und schwachen Exporte zurückgeführt. Der IWF empfiehlt Deutschland dringend Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft und Förderung von Investitionen. Für die Weltwirtschaft sind die Aussichten etwas besser. Sie wird laut IWF in diesem Jahr um 3,3 Prozent wachsen.
Weiterlesen »

Babyboomer gehen in Rente: DIW: Deutschland braucht kräftiges Migrationsplus für WachstumBabyboomer gehen in Rente: DIW: Deutschland braucht kräftiges Migrationsplus für WachstumDeutschland geht es wirtschaftlich seit geraumer Zeit nicht gut. Es brauche nun Wachstumsimpulse, sagen viele Experten und Politiker. Allerdings müsse es dafür auch Arbeitskräfte geben, stellt das DIW in einer Studie klar. Doch deren Zahl nimmt kontinuierlich ab. Die Lösung: deutlich mehr Zuwanderung.
Weiterlesen »

Bundesregierung rechnet mit schwachem Wachstum in DeutschlandBundesregierung rechnet mit schwachem Wachstum in DeutschlandDie Bundesregierung geht davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nur schwach entwickeln wird. Das Wachstum wird voraussichtlich bei 0,3 Prozent liegen. Für das Jahr 2026 erwartet die Regierung ein Wachstum von knapp über einem Prozent. Als Gründe für das schwache Wachstum werden geopolitische Risiken und Unsicherheiten genannt.
Weiterlesen »



Render Time: 2025-02-15 01:13:44