Deutschland ist von einer schweren Luftverschmutzung betroffen, hauptsächlich verursacht durch PM2.5 Feinstaub. Die aktuelle Hochdrucklage verhindert die Abwanderung der Schadstoffe, wodurch sie sich in den unteren Luftschichten ansammeln. Der Feinstaub wird nicht nur aus deutschen Emissionen stammen, sondern auch aus Polen, wo Kohle als Heizmittel verwendet wird. Experten warnen vor den gesundheitlichen Auswirkungen der anhaltenden Belastung und raten zu körperlicher Schonung im Freien.
Deutschland kämpft seit mehreren Tagen mit einer starken Luftverschmutzung . Die Ursache ist eine hohe Konzentration von PM2,5 Feinstaub , die sich aufgrund der aktuellen Wetterlage nur langsam abbaut. Auch große Teile Zentraleuropas sind betroffen. Das Umwelt bundesamt (UBA) erklärt, dass der Feinstaub ausstoß im Winter generell höher ist, da mehr Energie benötigt wird und viele Haushalte Holzöfen oder Kamine nutzen.
Zudem trägt der Straßenverkehr zur Belastung bei – sowohl durch Abgase als auch durch den Abrieb auf den Straßen. Normalerweise würden diese Schadstoffe durch Wind und Niederschlag transportiert. Doch aktuell ist die Luftbewegung durch eine Hochdruckwetterlage stark eingeschränkt: ,Die Schadstoffe sind in solchen Situationen quasi in den unteren Luftschichten gefangen', so das UBA. Ein Wechsel zu einer Tiefdrucklage mit Wind oder Niederschlag wäre nötig, um die Luftqualität zu verbessern – doch dieser ist derzeit nicht in Sicht.Besonders problematisch ist laut Experten, dass sich die schlechte Luft über Tage hinweg aufstaut. Das Bundesumweltamt rät daher dazu, körperliche Anstrengung im Freien zu vermeiden: ,Besser ist ein gemütlicher Spaziergang anstatt zu joggen. Dabei atmet man deutlich weniger schlechte Luft ein und tut mit der Bewegung auch etwas Gutes für seinen Körper', empfiehlt die Behörde. Aber nicht nur deutsche Emissionen belasten die Luft. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, kommt ein erheblicher Teil des Feinstaubs aus Polen, wo viele Haushalte noch mit Kohle heizen. Ute Dauert vom Umweltbundesamt schätzt: ,Zirka 50 Prozent des Feinstaubs in Berlin kommt aktuell aus Polen, 12 Prozent aus Deutschland'. In Hamburg liege der Polen-Anteil bei 35 Prozent, in Dresden und Hannover bei 25 Prozent. Der Meteorologe Dominik Jung erklärt gegenüber der „Bild“: ,Wir haben unsere eigenen Emissionen. Jetzt haben sich die Emissionen aus Polen draufgesetzt'.Laut Prof. Dr. Hartmut Herrmann vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung halten sich Feinstaubpartikel ,einige Tage' in der Atmosphäre, vor allem wenn es trocken bleibt. Dadurch könnten Schadstoffe über weite Strecken transportiert werden. Wie lange die Belastung noch anhält, bleibt unklar. Franziska Vogt vom Hessischen Landesamt für Umwelt sagt der Bild: ,Einen richtigen Wetterwechsel wird es in den nächsten Tagen voraussichtlich nicht geben'. Damit könnte die Feinstaubkonzentration weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben – und die Luft für viele Menschen in Deutschland belastend sein.
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