Deutschlands Digitalisierung: Ausgaben verdoppelt, aber Rückstand zu EU-Staaten besteht

Wirtschaft Nachrichten

Deutschlands Digitalisierung: Ausgaben verdoppelt, aber Rückstand zu EU-Staaten besteht
DIGITALISIERUNGAUSGABENBUNDESREGIERUNG
  • 📰 heiseonline
  • ⏱ Reading Time:
  • 145 sec. here
  • 10 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 82%
  • Publisher: 71%

Eine neue Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt, dass die Bundesregierung die Ausgaben für Digitalisierung seit 2019 verdoppelt hat. Im Jahr 2024 waren es rund 19 Milliarden Euro, mehr als das gesamte Budget des Gesundheitsministeriums. Trotz des hohen Investitionsvolumens besteht in Deutschland jedoch weiterhin ein Rückstand zu anderen EU-Staaten bei der Verwaltungsdigitalisierung.

Die Haushaltsmittel der Bundesregierung für Digitalisierung haben sich seit 2019 verdoppelt und umfassten im Jahr 2024 rund 19 Milliarden Euro. Die vorgesehenen Ausgaben für Digitalthemen waren damit im vergangenen Jahr höher als zum Beispiel das gesamte Budget des Gesundheitsministeriums (16,7 Milliarden Euro). Das ergab eine Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaft sforschung Mannheim ( ZEW ) im Auftrag des Thinktanks Agora Digitale Transformation.

Die Coronapandemie habe die Ausgaben für Digitalisierung stark in die Höhe getrieben, kommentierte Stefan Heumann, Geschäftsführer der Agora Digitale Transformation. 'Trotzdem hat sich in Deutschland der Rückstand zu EU-Staaten bei der Verwaltungsdigitalisierung in den letzten Jahren.' Mehr Geld bedeute nicht mehr Wirkung, betonte er. Es gehe vor allem darum, die richtigen Rahmen für digitale Lösungen zu schaffen. Die Studie wertete insgesamt über 60 Milliarden Euro an Digitalisierungsinvestitionen aus. Den größten Brocken bildeten dabei die Mittel für die Digitalisierung der Verwaltung (16,6 Milliarden Euro), gefolgt von denen für digitale Infrastruktur (13,8 Milliarden) sowie Forschung und Innovation im Bereich Digitalisierung (12,8 Milliarden) und Digitalisierung bei der Bundeswehr (11,9 Milliarden). Der Anteil der Digital-Posten am gesamten Bundeshaushalt stieg von 2,7 Prozent im Jahr 2019 auf 4,5 Prozent in der Spitze im Jahr 2023. 'Für eine erfolgreiche Digitalisierungspolitik ist neben dem Budgetumfang auch der wirksame Einsatz öffentlicher Mittel entscheidend', sagte Thilak Mahendran, Innovation Lead für Digitales Regierungshandeln bei der Agora Digitale Transformation. 'Insofern sollten Haushaltsmittel für Digitalisierung nicht nur quantifiziert, sondern die Ergebnisse ihres Mitteleinsatzes sorgfältig evaluiert werden.' Doch schon für die Quantifizierung der Ausgaben mussten die Forscher des ZEW einen hohen Aufwand treiben. Denn die Ausgaben verteilen sich auf alle Ressorts und unzählige Haushaltstitel. Die Wissenschaftler werteten über 20.000 Haushaltstitel zunächst maschinell aus, unter anderem mithilfe einer Textanalyse mit Schlagwörtern und eines Machine-Learning-Ansatzes. Erschwert wurde dies dadurch, dass die vollständigen Haushaltspläne nur in Form von PDFs vorliegen. Mit maschinellen Methoden identifizierten die Forscher knapp 6000 Titel als 'potenziell digital', die sie dann manuell begutachteten. Aufgrund dieses hohen Aufwands ließen sie die Haushaltsjahre 2020 und 2022 außen vor. 'Es fehlt an einheitlicher Systematik, um Transparenz für Digitalausgaben herzustellen', sagte Thomas Niebel, Ko-Autor der Studie aus dem ZEW-Forschungsbereich 'Digitale Ökonomie'. Die Politik müsse hier für mehr Klarheit sorgen, da Digitalisierung 'eine der großen Transformationen dieses Landes' darstelle. In der Praxis können die tatsächlichen Ausgaben, wie zum Beispiel bei der Nationalen Bildungsplattform ), niedriger liegen als die in der Studie genannten Soll-Werte. Allerdings haben die ZEW-Forscher keine Sondervermögen (wie das der Bundeswehr) ausgewertet. Auch die Ausgaben der Bundesländer und Kommunen wurden nicht betrachtet. Diese investieren ebenfalls in beträchtlichem Maß in die Digitalisierung. Wie viel der Staat insgesamt zum Beispiel für die Modernisierung der Verwaltung ausgibt, lässt sich daher kaum abschätzen

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

heiseonline /  🏆 11. in DE

DIGITALISIERUNG AUSGABEN BUNDESREGIERUNG EU ZEW STUDIE

Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

Ausgaben für Lebensmittel: Wie viel ist normal?Ausgaben für Lebensmittel: Wie viel ist normal?Die Preise für Lebensmittel befinden sich auf einem hohen Niveau. Aber wie viel gibt der Durchschnitt eigentlich für Nahrungsmittel aus?
Weiterlesen »

Ausgaben für Lebensmittel: Wie viel Geld pro Monat ist normal?Ausgaben für Lebensmittel: Wie viel Geld pro Monat ist normal?Die Preise für Lebensmittel befinden sich auf einem hohen Niveau. Aber wie viel gibt der Durchschnitt eigentlich für Nahrungsmittel aus?
Weiterlesen »

Unnötige Ausgaben für Kinder: Was Eltern sparen könnenUnnötige Ausgaben für Kinder: Was Eltern sparen könnenDieser Artikel listet unnötige Ausgaben auf, die Eltern für ihre Kinder tätigen. Es werden vermeintliche Hilfsmittel, Spielzeuge und andere Produkte erwähnt, die oft nicht zum Einsatz kommen.
Weiterlesen »

50-30-20-Regel: Warum man seine Ausgaben so aufteilen sollte50-30-20-Regel: Warum man seine Ausgaben so aufteilen sollteWer langfristig Vermögen aufbauen will, sollte die 50-30-20-Methode unbedingt kennen.
Weiterlesen »

Streit über Ausgaben für Militär: Nur vier Prozent der Deutschen stützen Trumps Ziel von fünf ProzentStreit über Ausgaben für Militär: Nur vier Prozent der Deutschen stützen Trumps Ziel von fünf ProzentFür Verteidigung sollen fünf Prozent des BIP investiert werden: Dies fordert der künftige US-Präsident von Europa. In Deutschland ist das Meinungsbild einer Umfrage zufolge dazu recht eindeutig.
Weiterlesen »

Ausgaben niedriger als geplant: Pistorius ließ 4,6 Milliarden für Bundeswehr ungenutztAusgaben niedriger als geplant: Pistorius ließ 4,6 Milliarden für Bundeswehr ungenutztEinem Bericht zufolge hätte Verteidigungsminister Boris Pistorius im vergangenen Jahr 4,6 Milliarden Euro mehr für die Bundeswehr investieren können. Kritik daran kommt aus der CDU.
Weiterlesen »



Render Time: 2025-02-12 16:50:57