Neuer Parteisprecher Chrupalla: Die AfD nach dem Parteitag: Das Braune scheint durch
Sicher, Höcke sitzt noch immer nicht mal im Vorstand der Partei. Und ja, dieser Tino Chrupalla, der fortan neben Jörg Meuthen die AfD anführt, ist auf den ersten Blick kein Radikaler. Der 44-Jährige, der bei der letzten Bundestagswahl aus dem Stand das Direktmandat in seinem Wahlkreis holte , soll als Identifikationsfigur aufgebaut werden - für Ostdeutsche, für kleine Handwerker und Unternehmer.
Doch im Windschatten dieser scheinbar gemäßigten Spitze hat sich ein wahrer Rechtsruck vollzogen. Die einstige Professoren-Partei ist dabei, sich immer weiter zu radikalisieren. So ist Höcke-Freund Stephan Brandner nun allen Ernstes zum Parteivize gewählt worden.
Gemäßigteren Kräften, die es sogar gewagt hatten, vor dem Radikalismus des völkischen Flügels zu warnen, fielen bei den Vorstandswahlen dagegen reihenweise durch. Im Zweifel wählt die AfD also lieber rechts, weit rechts – auch wenn der Verfassungsschutz zuschaut und womöglich bald auch offiziell beobachtet.In seiner Rede auf dem Parteitag wandte sich der Neue ausdrücklich gegen"drastische Sprache" – dabei benutzt er sie bisweilen selbst.
Nein, wahrscheinlich ist Chrupalla kein Rechtsextremist. Aber er ist einer, der Rechtsextremisten in den eigenen Reihen duldet, der ihnen"in Teilen“ Recht gibt, statt ihnen zu widersprechen. Als Parteichef wird der Malermeister künftig wohl etwas dicker Farbe auftragen müssen. Sonst scheint das Braune so stark durch.
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