Statt Woodstock in Ost-Berlin nachzutrauern, hätte der einstige FDJ-Kulturchef besser von Zwängen und Chancen der FDJ-Kulturpolitik berichten sollen, findet unsere Autorin.
Statt Woodstock 89 in Ost-Berlin nachzutrauern, hätte der einstige FDJ-Kulturchef besser von Zwängen und Chancen der FDJ-Kulturpolitik berichten sollen, findet unsere Autorin.Rund 150.000 Fans aus allen Teilen der DDR umjubelten am 19. Juli 1988 in Ost-Berlin den amerikanischen Rockstar Bruce Springsteen, der mit seiner E Street Band vier Stunden lang das Publikum im Rahmen seiner Welttournee begeisterte.
Natürlich wurde Springsteens Barriere-Ansprache später nur im West-Fernsehen gesendet und im Osten rausgeschnitten. Auch die Berliner Zeitung, Teil des Systems, thematisierte weder die Motto-Blamage noch die Barrieren. Hartmut König verzichtet sogar 36 Jahre später auf die Erwähnung.Für das Konzert hatte die FDJ 160.000 Karten verkauft, tatsächlich sollen bis zu 300.000 Menschen aus dem ganzen Land angereist sein.
1969 waren DDR-Jugendliche noch ins Gefängnis gegangen allein für die Absicht, ein vermeintliches Rolling-Stones-Konzert auf dem Springer-Hochhaus zu hören, natürlich östlich der Mauer. Eine westliche Flagge wäre als Hochverrat geahndet worden. Noch 1982 verortete Hartmut König die „imperialistische“ Kultur als „Trojanisches Pferd gegen die ideologische Diversion gegen den Sozialismus“.
war das bei guten Windverhältnissen wohl passabel zu hören. Jedenfalls versammelten sich dort Tausende Menschen, ein Albtraum für die Sicherheitskräfte. Diese grenznahen Rangeleien und Festnahmen sollten sich nicht wiederholen.
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