In der Filmanalyse hat sich längst die Lesart durchgesetzt, dass „Die Nacht der lebenden Toten“, George A. Romeros bahnbrechendes Zombie-Meisterwerk aus dem Jahr 1968, auch eine direkte Reaktion a
“, George A. Romeros bahnbrechendes Zombie-Meisterwerk aus dem Jahr 1968, auch eine direkte Reaktion auf den Vietnamkrieg gewesen sei. Offenbar bedurfte es einer zusätzlichen Abstraktionsebene, in diesem Fall einer Invasion der Untoten, um den Schreckensbildern aus Südostasien auf der Leinwand begegnen zu können.
Wenn Ellie in einer kurzen, schnellgeschnittenen Montage an ihre früheren Einsätze zurückdenkt, sieht es so aus, als hätte Alex Garland die aufblitzenden Erinnerungssplitter tatsächlich mit realen Dokumentaraufnahmen aus Krisengebieten bebildert.
Wenn die Journalist*innen eine Armeeeinheit beim Erstürmen eines Gebäudes begleiten, dabei immer nur einen Schritt von den Soldaten entfernt sind, gibt es lange keinerlei Filmmusik. Die Anspannung ist kaum noch auszuhalten – aber dann, nach der effizienten Eliminierung des ersten Kombattanten, wird dieser hyperrealistische Stil plötzlich fallengelassen.
Das fängt ja schon mit der größten Pointe des Films an: Ausgerechnet Texas und Kalifornien sollen sich zusammengeschlossen haben, um gegen die abtrünnige US-Regierung vorzugehen? So macht „Civil War“ von Beginn an klar, dass es hier nicht um eine an den Parteilinien entlanglaufende Trump-Abrechnung geht werden zugleich als letzte Bastion der Demokratie, aber auch als egoistische Adrenalinjunkies gezeichnet .
Fazit: Noch vor einigen Jahren wäre „Civil War“ womöglich eine Zukunfts-Dystopie unter vielen gewesen, eine Art Zombiefilm ohne Zombies, mit stärkeren und schwächeren Stationen auf dem Roadtrip quer durch die halbzerstörten Vereinigten Statten. Aber genau jetzt, nur wenige Monate vor den US-Wahlen im November 2024, trifft er voll ins Schwarze – und damit gnadenlos in die Magengegend des Publikums.
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