Dieser Artikel beleuchtet die häufig vorkommende, aber oft vernachlässigte Magen-Darm-Beteiligung bei systemischer Sklerose (SSc). Es werden die verschiedenen Symptome, die gesundheitlichen Auswirkungen und die unzureichenden Behandlungsmöglichkeiten dargestellt.
Die Hautbeteiligung ist offensichtlich, die Lungenbeteiligung gefährdet das Leben, die der Niere auch. Nach den Gelenken fragen Rheumatologinnen und Rheumatologen ohnehin immer. Dass auch der Gastrointestinaltrakt bei systemischer Sklerose (SSc) fast immer mit betroffen ist, wissen sie. Dennoch fristet diese häufigste aller Organbeteiligung en, sofern die Patienten und Patientinnen sie nicht selbst zur Sprache bringen, in der Sprechstunde und bei Therapie entscheidungen eher ein Schattendasein.
Dabei leidet das körperliche und psychosoziale Wohlbefinden erheblich. Fatigue, Depressionen und Ängste sind häufig, und eine australische Studie hat gerade belegt, dass die Beeinträchtigung durch Magen-Darm-Symptome bis zum Verlust des Arbeitsplatzes gehen kann. Vom Tabaksbeutelmund und einem verkürzten Zungenbändchen bis zur Stuhlinkontinenz reichen die Beschwerden, und wenn es im Extremfall zu Komplikationen zur Malabsorption oder intestinalen Pseudoobstruktionen kommt, kann auch das Leben in Gefahr sein.Leider gibt es bislang praktisch nur symptomatische Therapieansätze, angefangen bei Säureblockern bei Refluxsymptomen, über Prokinetika bei gestörter Darmmotilität bis hin zu Operationen bei Strikturen oder Schrittmacheranlage bei refraktärer Gastroparese. Nachdem mit antifibrotischen Therapien erfreuliche Erfolge bei SSc-assoziierten interstitiellen Lungenerkrankungen erzielt werden konnten, wäre es sicher ein Gewinn, wenn sich Forschende nun auch das Schlucken und das Geschehen rund um die Gedärme und hinter den Toilettentüren vorknöpften
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