Die Nato plant, ihre Militärausgaben auf 3 Prozent des BIP zu erhöhen. Doch sind diese Ausgaben wirklich gerechtfertigt? Ein Gastbeitrag.
Die Nato plant, ihre Militärausgaben auf 3 Prozent des BIP zu erhöhen. Doch sind diese Ausgaben wirklich gerechtfertigt? Ein Gastbeitrag.
Immerhin geben die USA 3,38 Prozent ihres BIP für Verteidigung aus, das sind zwei Drittel der gesamten Nato-Ausgaben. Nur drei weitere Mitglieder – Polen, Estland und Griechenland – geben mehr als drei Prozent aus, während acht das bestehende Zwei-Prozent-Ziel verfehlen. In den 1980er Jahren hatte die Sowjetunion ein stehendes Heer von 4,3 Millionen Soldaten – mehr als doppelt so viel wie die USA. Die sowjetische Bevölkerung betrug 1990 288 Millionen gegenüber 250 Millionen in den USA. Die Sowjetunion war also in wichtigen Bereichen ein vergleichbarer, wenn nicht sogar größerer Gegner.Heute stimmt dieser Vergleich einfach nicht mehr.
Der Vergleich mit dem Kalten Krieg als Referenzrahmen ist daher wenig hilfreich und irrelevant. Wichtiger ist die Tatsache, dass die Nato selbst bei den derzeitigen Verteidigungsausgaben das größte Militärimperium ist, das die Welt je gesehen hat. Laut SIPRI-Datenbank entfielen im Jahr 2023 57 Prozent der weltweiten Verteidigungsausgaben auf die Nato.
Wohin also sollen diese extravaganten Ausgaben der Nato fließen? Rutte sprach von der Notwendigkeit, die "ausgehöhlte" Verteidigungsindustrie der Nato wiederzubeleben, so dass man sicher sein könne, dass ein Großteil des Geldes für militärische Ausrüstung ausgegeben werde. Kein Wunder, dass die globalen Rüstungskonzerne, von denen die fünf größten aus den USA kommen, derzeit Rekordgewinne einfahren. Der Anteil der USA an der weltweiten Rüstungsindustrie beträgt rund 57 Prozent, sowohl durch die Produktion im eigenen Land als auch durch Waffenexporte.
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