Es war ein Schock fürs Chemiedreieck: die Ankündigung, dass das Dyneon-Werk im Chemiepark Gendorf 2025 schließen soll. Warum viele der rund 700 Mitarbeitenden trotzdem bleiben, worauf sie hoffen und wie es sich in einem Betrieb ohne Zukunft arbeitet.
Martin Greiner arbeitet seit 15 Jahren bei "der Dyneon", wie er und seine Kolleginnen und Kollegen sagen. Dort ist er auch im Betriebsrat. An seinem Job als Servicetechniker macht ihm vor allem Spaß, dass er nicht nur am Computer sitzt, sondern auch handwerklich ran muss – den Blaumann trägt, erklärt er und lacht. Die, war für ihn ein Schock. "Erschwerend war letztes Jahr der Zeitpunkt am 20. Dezember.
Generell sei die Reaktion auch jobabhängig, meint Greiner: "Bei den Produktionsmitarbeitern und den Schicht-Kollegen ist schon mehr Druck dahinter, nochmal im Job unterzukommen, glaube ich." Er habe die Entscheidung für sich getroffen und hinterfrage diese auch nicht täglich: "Wenn einen das immer im Alltag beschäftigt, dann sollte man sich fragen, ob man nicht doch abbrechen und was Neues suchen sollte, denn da hat ja keiner was davon.
Greiner und andere Mitarbeitende hoffen deshalb, dass es auch nach 2025 weitergeht. Er und der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Redl schätzen die Wahrscheinlichkeit, dass das Dyneon-Werk doch nicht geschlossen wird, auf 50 Prozent – und setzen dabei auch auf die Politik. Denn um das Werk zu erhalten, müsste der amerikanische Mutterkonzern 3M Dyneon zum Verkauf freigeben.
Für seine Frau Pia, die als Sozialpädagogin gerade noch in Elternzeit ist, ist vor allem die Unsicherheit schwierig: "Ich habe jetzt schon mal bei meinem Arbeitgeber angefragt, ob es Ende 2025 möglich wäre, dass ich dann mehr arbeite, aber das ist einfach noch zu fern. Ich hätte das gern einfach besser geplant. Aber am meisten tut es mir für meinen Mann leid, weil er gern in die Arbeit geht und seine Kollegen mag.
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
#30 Soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz: Wie bringen wir das in Zukunft zusammen?Wie positionieren sich die grüne Jugend und die junge Liberale in Sachen Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit?
Weiterlesen »
GT3-Zukunft der DTM: «Wie soll das funktionieren?»Gerhard Berger will die DTM mit einem GT3-Reglement in eine Zukunft führen. Sat.1-Experte Timo Scheider ist skeptisch, denn die Teams stehen ab sofort im Mittelpunkt.
Weiterlesen »
Robert Lewandowski: Schon wieder Wechsel-Gerüchte um Barça-StarWie sieht die Zukunft von Ex-Bayern-Star Robert Lewandowski (35) aus?
Weiterlesen »
– neues Buch von Paul Auster: Wie man trauert und wie Literatur Leben rettetSiri Hustvedt hatte das Buch als „kleinen Roman“ ihres Mannes angekündigt. Er ist zwar kurz, aber enthält große Fragen des Menschseins.
Weiterlesen »
Kreismuseum Syke: Von A wie ausgefallen bis Z wie zauberhaftVon A wie ausgefallen bis Z wie zauberhaft - der Kunsthandwerkermarkt im Syker Kreismuseum hatte für fast alle Besucher etwas zu bieten. Und die kamen im ...
Weiterlesen »
Wie sich inhabergeführte Unternehmen von der Konkurrenz abheben: Experte verrät, wie KMUs qualifizierte Fachkräfte gewinnenIsmaning (ots) - Große Konzerne und international agierende Unternehmen sichern sich die besten Plätze auf dem Markt - immer wieder erhält man das Gefühl, dass Bewerber ihnen sprichwörtlich die Türen einrennen.
Weiterlesen »