Der Countdown hatte bereits begonnen. Doch nur wenige Wochen vor dem geplanten Start verzögert sich der verpflichtende Rollout der „elektronischen Patientenakte für alle“ auf unbestimmte Zeit. Viele der Beteiligten werden dies wohl mit Erleichterung aufnehmen.
Eigentlich sollte die elektronische Patientenakte ab dem 15. Februar 2025 allen Versicherten und Leistungserbringern bundesweit zur Verfügung stehen. Susanne Ozegowski, die Leiterin der Abteilung 5, Digitalisierung und Innovation, im Bundesgesundheitsministerium, hat demNach wie vor soll am 15. Januar der Start in Modellregionen in Franken und Hamburg erfolgen.
Viele der Beteiligten werden die Entscheidung wohl mit Erleichterung aufnehmen. Das Ministerium hatte den Zeitplan vor einem Jahr veröffentlicht. Schon damals gab es Bedenken, dass die technische Umsetzung der ePA rechtzeitig zum geplanten Start erfolgen könnte.
Dass die Befürchtungen berechtigt sind, zeigen die Erfahrungen mit dem elektronischen Rezept . Dessen verpflichtende Einführung zum Jahresanfang. Inzwischen hat sich die Anwendung zwar etabliert, 95 Prozent der Praxen nutzen heute das E-Rezept. Allerdings kommt es weiterhin immer wieder zu Störungen der Telematikinfrastruktur.
Die Geschichte der ePA reicht mehr als zwanzig Jahre zurück. Die damalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt schob das Vorhaben im Jahr 2003 mit dem Versprechen an, die ePA könne Milliardensummen einsparen und Leben retten. Über die Jahre verschlang das Vorhaben allerdings Milliarden. Derzeit nutzt sie nur gut ein Prozent der Versicherten.Mitte Januar geht die elektronische Patientenakte für alle an den Start.
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Elektronische Patientenakte: Keine Gesundheitsdigitalisierung ohne VertrauenDer Forschung sollen Gesundheitsdaten zur Verfügung stehen. Gleichzeitig ist ein hoher Datenschutz unerlässlich, um das Vertrauen der Patienten zu sichern.
Weiterlesen »
Gutachten für elektronische Patientenakte: Sicherheitskonzept auf dem PrüfstandDie Gematik beauftragt ein Sicherheitsgutachten für die ePA und erklärt kritische Punkte später für nicht relevant oder außerhalb ihrer Regelungshoheit.
Weiterlesen »
Elektronische Patientenakte: Wie Sie Ihre Daten in der App schützenDie Krankenkassen verschicken zurzeit Infobriefe zur elektronischen Patientenakte, die bald in der Breite starten soll. Das Ziel: alle Gesundheitsdaten auf einen Blick.
Weiterlesen »
Elektronische Patientenakte: Widerstand bleibt aus - kaum Widersprüche von VersichertenRund 75 Millionen gesetzlich Versicherte erhalten bald automatisch eine elektronische Patientenakte. Wer das nicht will, muss Widerspruch einlegen. Das tun bisher nur wenige. Die bevorstehende flächendeckende
Weiterlesen »
Elektronische Patientenakte kommt im Januar: Das müsst ihr über die ePA wissenVielleicht habt ihr schon einen Brief von der Krankenkasse bekommen, dann wisst ihr, worum es geht: Rund 75 Millionen gesetzlich Versicherte sollen im Januar 2025 automatisch eine elektronische Patientenakte erhalten, außer sie widersprechen ausdrücklich.
Weiterlesen »
Elektronische Patientenakte : KV Westfalen-Lippe: Die ePA für alle verlangt GeduldDie Pilotphase des ePA-Roll-outs wird wichtige Einblicke liefern, hofft die KV Westfalen-Lippe. Klar ist für sie schon jetzt, dass die Praxen für die Umstellung Zeit brauchen werden.
Weiterlesen »