Der Crédit Agricole stockt bei der BPM auf. Damit wird es für die Unicredit schwieriger, die Bank zu übernehmen - zumal auch Rom mitmischt.
Europas Bankenlandschaft ist zementiert. Das zeigen die Beispiele der Commerzbank und der BPM. Berlin wie auch Rom stehen den geplanten Übernahmen durch die Unicredit skeptisch gegenüber.Wie zementiert Europas Bankenlandschaft ist, zeigt das Beispiel Unicredit. Sowohl das Übernahmeangebot der HVB-Mutter für die deutsche Commerzbank als auch die Offerte für die italienische BPM stoßen auf gewaltige Hindernisse.
Rom sieht mit Wohlwollen, dass der französische Crédit Agricole seine Beteiligung bei Italiens Nummer 3 BPM von 9,2 auf 15% aufgestockt und bei den zuständigen Behörden die Genehmigung für eine weitere Erhöhung auf bis zu 19,99% beantragt hat. Anders als Unicredit-CEO Andrea Orcel haben die Franzosen vorher die Regierung in Rom informiert und ihr dabei zusätzlich versichert, keine Übernahme der BPM anzustreben.
Insofern ist es eine Win-win-Situation für Italiens Regierung, die BPM und für Crédit Agricole. Die Franzosen haben Interesse, bestehende Vereinbarungen mit der BPM im Bereich Konsumentenkredite und bei Versicherungen zu schützen.
Und Unicredit? Die HVB-Mutter behauptet, es habe sich nichts geändert. Das stimmt nicht. Orcel hat den Willen Roms unterschätzt, Einfluss auf die Gestaltung der Bankenlandschaft auszuüben – und zwar auf eine andere Weise, als sich das Unicredit vorstellt. Dazu muss die Regierung gar nicht unbedingt das Vetorecht über die Golden-Power-Regelung geltend machen.
Einmal mehr zeigt sich, dass jenseits aller Bekenntnisse zur Notwendigkeit, große europäische Bankengruppen zu bilden, nicht nur Berlin auf der Bremse steht. Rom, Paris oder andere Regierungen handeln nicht anders, wenn es darum geht, „nationale Interessen“ zu schützen. Immer öfter setzt Private Equity auf Minderheitsbeteiligungen an Familienunternehmen oder ausgegliederten Konzernteilen.
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