Ex-Grünen-Chef Fritz Kuhn wünscht sich mehr Offensive von seiner Partei. Ein Gespräch über mangelnde Führung und den richtigen Kurs in der Asylpolitik.
Herr Kuhn, haben Sie sich über die historisch zweitbesten Ergebnisse in Hessen und Bayern auch so gefreut wie die Parteispitze?Wir erleben einen Rechtsruck, die AfD ist nicht mehr nur ostdeutsches Problem, die Ampel und vor allem die Grünen sind zum Hassobjekt geworden.Eigentlich wollten die Grünen einen zweiten Ministerpräsidenten stellen, nun landete man zweimal auf Platz vier noch hinter der AfD.
Wir konnten dem Narrativ, die Grünen seien schuld an allem, zu wenig entgegensetzten. Wir müssen von einer Schönwetter-Partei, die wir lange Jahre waren, zu einer Partei werden, die auch bei schlechtem Wetter Bestand hat.Es ist eine Ampelniederlage. Alle drei Koalitionspartner müssen sich fragen, was sie verändern wollen. Die Ampel hat jetzt eine letzte Chance, um sich zusammenzusetzen und neu anzufangen.
Wir müssen als Erstes akzeptieren, dass dieses Thema viele Menschen beunruhigt. Wir dürfen dem nicht begegnen, indem wir das Problem kleinreden. Ich sehe fünf Punkte, die wir verändern müssen und nicht alle sind moralisch.Fritz Kuhn hält die Seenotrettung für essentiell.
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