Die Mitglieder des EZB-Rats plädieren angesichts der wirtschaftlichen und Wettbewerbs Schwächen der Euro-Staaten für weitere geldpolitische Lockerungen. Die Teuerung, deren Bekämpfung ihr primäres Mandat ist, sehen sie weiter auf dem Weg zum Zielwert.
Die Mitglieder des EZB -Rats plädieren angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen und Wettbewerbs Schwächen der Euro-Staaten für weitere geldpolitische Lockerungen. Die Teuerung, deren Bekämpfung ihr primäres Mandat ist, sehen sie weiter auf dem Weg zum Zielwert. Der Protokoll der jüngsten EZB -Sitzung deutet darauf hin, dass weitere Zinsschritte bevorstehen.
Die im Dokument beschriebene Debatte zeigte, dass die Mitglieder des EZB-Rats sich intensiv mit der Wachstums- und Wettbewerbsdynamik der Euro-Zone beschäftigen. Besonders der EZB-Direktor und -Chefvolkswirt Philip Lane stieß auf breite Unterstützung für seinen eher konjunkturfreundlichen Kurs, während die „Inflationsfalken“ ihre Argumente zurückhaltender vortrugen.Die Formulierungen im Protokoll lassen zudem vermuten, dass die Mitglieder des EZB-Rats über die geldpolitische Ebene hinaus besorgt über die ökonomische Verfassung der Eurozone sind. Sie scheinen auch bestrebt zu sein, den Währungsraum im Hinblick auf die neue Lage mit US-Präsident Donald Trump und anderen geopolitischen Risiken in eine bessere Ausgangsposition zu bringen. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit Europas im Vergleich zu den USA, das niedrige Potenzialwachstum, die allgemeine Investitionsschwäche und die zu niedrige Arbeitsproduktivität wurden als Problemfelder hervorgehoben. Insofern wurde eine fiskalisch günstigere geldpolitische Umgebung als Voraussetzung für nötige Strukturreformen angesehen. „Sollte sich die Basisprognose für die Inflation in den nächsten Monaten und Quartalen bestätigen, wurde ein schrittweises Zurückfahren der restriktiven Geldpolitik als angemessen erachtet“, heißt es im Protokoll. Bezug genommen wurde auf die Abschwächung der Dienstleistungsinflation und den nachlassenden Lohndruck. Insofern zeigten sich die Mitglieder „zunehmend zuversichtlich, dass die Inflation im ersten Halbjahr 2025 wieder zum Zielwert zurückkehren wird“, heißt es in dem Dokument. Das sei früher der Fall, als bislang in den Wirtschaftsprognosen erwartet worden sei. So prognostizieren etwa die Mitarbeiter des Eurosystems für 2025 eine Teuerung von 2,1%, und für 2026 eine von 1,3%. Die EZB solle aber auf der letzten Wegstrecke des Inflationsrückgangs ihre Wachsamkeit nicht verlieren, heißt es.Der EZB-Rat strebt 2% Inflation als Idealwert für die Wirtschaft an. Im Dezember lag die Teuerung in der 20-Länder-Gemeinschaft bei 2,4%. Spielentscheidend sind nach Meinung der Ratsmitglieder mit Blick auf das Wachstum die Kreditbedingungen. Trotz der jüngsten Zinssenkungen würde die geldpolitische Umgebung immer noch zu restriktiv wirken und die Volkswirtschaft bremsen – und zwar „entlang der gesamten Übertragungskette“. Daher solle sich die EZB die Option bewahren, auf diesem Weg notwendige Anpassungen vorzunehmen. Die Währungshüter hatten auf ihrer Dezember-Sitzung den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz um einen Viertelprozentpunkt auf 3% gesenkt – es war der vierte Schritt nach unten seit Juni. Für die Zinssitzung Ende Januar wird am Finanzmarkt eine weitere Senkung um 25 Basispunkte erwartet.
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