Jede Nacht finden Zollfahnder am Flughafen Köln/Bonn Drogen in Paketen aus aller Welt. Wer teure Drogen schmuggeln will, zeigt Kreativität. Nun gab das Hauptzollamt Köln Einblicke in die ungewöhnlichsten Schmugglermethoden.
Strampelanzüge, eine Babydecke mit Micky-Maus-Motiv, winzige Söckchen – auf den ersten Blick wirkte der Inhalt eines großen Paktes absolut unauffällig, geradezu harmlos. Für die Zollbeamten am Flughafen Köln/Bonn ist aber gerade das oft ein Hinweis, etwas genauer hinzuschauen. Die Babykleidung fühlte sich recht hart an, gar nicht wie Baumwolle. Und es stellte sich heraus, dass die Strampler vor dem Versand in flüssiges Kokain eingelegt worden waren.
„Jede Nacht finden wir am Flughafen Köln/Bonn Drogen in Paketen aus aller Welt“, sagt Jens Ahland vom Hauptzollamt Köln am Dienstag. „Marihuana und Khat haben den größten Anteil, aber auch Kokain, Heroin und verschiedene synthetische Drogen sind regelmäßig dabei.“ Khat ist eine ostafrikanische Kaudroge. Die Wirkung ist der von Amphetamin ähnlich.
Ahland zeigt einige außergewöhnliche Drogenverstecke. Es sind Fußmatten, die aus einem Kunststoff-Kokaingemisch, Handtaschen, in denen Heroin vernäht ist oder Schuhcreme mit berauschendem Inhalt. Eine halbe Million Paketsendungen kommen jede Nacht am Flughafen Köln/Bonn an. Meist ist es Fracht, das über den Airport in ein anderes Land weiterverschickt werden soll. Transit-Sendungen aus aller Welt.
Im Jahr 2022 hat der Kölner Zoll mehr als sechs Tonnen Drogen sichergestellt. Bei Kokain hat sich die Aufgriffsmenge zum Vorjahr fast verzehnfacht, bei Crystal Meth knapp vervierfacht und bei Marihuana mehr als verdoppelt. Fast jedes vierte Kilogramm Amphetamin sowie jedes fünfte Kilogramm Heroin und Crystal Meth der bundesweiten Zoll-Jahresbilanz 2022 zogen Kölner Zöllnerinnen und Zöllner aus dem Verkehr.
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