Was tun, wenn bei Kindern und Jugendlichen Geschlechtsidentität und zugewiesenes Geschlecht nicht übereinstimmen? Forscher:innen präsentieren eine neue Leitlinie.
Geschlechtsidentität von Minderjährigen: Neue Leitlinie schafft Klarheit Was tun, wenn bei Kindern und Jugendlichen Geschlechtsidentität und zugewiesenes Geschlecht nicht übereinstimmen? Forscher:innen präsentieren eine neue Leitlinie.Nicht jeder medizinische Fortschritt entsteht im Geistesblitz, mancher braucht langwierige Diskussionen. Bei der neuen Leitlinie zu Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie war das der Fall.
„Kinder und Jugendliche mit Geschlechtsinkongruenz waren immer schon da“, sagt Dagmar Pauli, stellvertretende Direktorin der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Uniklinikum Zürich, gleich am Anfang einer Pressekonferenz, auf der der neue Leitlinienentwurf von einem interdisziplinären Forscher*innenteam vorgestellt wurde. „Aber früher gab es keine Anlaufstellen.
Also, was steht drin? Die erste Änderung liegt schon in der Überschrift, denn dort findet sich im Gegensatz zur alten Leitlinie nicht mehr das Wort „Störung“. Damit schließt sich die neue Leitlinie einem internationalen Umdenken an, das stigmatisierende Bezeichnungen abschütteln will. Es soll klar werden: Geschlechtsinkongruenz ist eine Variante biologischer Vielfalt, keine psychische Krankheit.
Während Kinder, die ihre Geschlechtsidentität entdecken, vor allem ein unterstützendes Umfeld brauchen, stellt die Pubertät transsexuelle und non-binäre Kinder mit ihren irreversiblen körperlichen Veränderungen vor schwierige Fragen. Im Journal of Adolescent Research berichten 30 Eltern, wie sehr ihre Kinder darunter leiden, in ein falsches Geschlecht gedrängt zu werden.
Gleichzeitig muss das Gremium, wie bei jeder medizinischen Behandlung, den langfristigen Nutzen und die Nebenwirkungen abwägen. Das ist einerseits schwierig, weil Jugendliche und ihre Familien sehr früh sehr große Entscheidungen aushandeln. Andererseits, weil die Forschung selbst noch vehement diskutiert. Grundsätzlich werden Pubertätsblocker zwar schon lange eingesetzt und gelten als weitgehend sicher.
Am Ende steht die Leitlinie Pubertätsblockern zwar abwägend, aber grundsätzlich offen gegenüber. Sie möchte ihren Einsatz zum Beispiel nicht auf medizinische Studien begrenzen. Den wissenschaftlichen Idealstandard, in dem tausende Jugendliche Pubertätsblocker nehmen und die Hälfte unbemerkt einen Placebo, könne man realistisch gesehen wahrscheinlich nie erreichen, so das Gremium.
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