Berlin - Im Ringen um mehr lebensrettende Organspenden in Deutschland beginnt ein neuer Anlauf für eine grundlegende Änderung der Spenderegeln. Der
Zweiter Anlauf zu neuen Regeln für Organspenden© Soeren Stache/dpaAllgemein finden es viele gut, nach dem Tod Organe für Schwerkranke freizugeben - tatsächlich aber gibt es nicht genug Spender. Kommt noch eine große Reform?in Deutschland beginnt ein neuer Anlauf für eine grundlegende Änderung der Spenderegeln. Der Bundestag debattiert heute über eine fraktionsübergreifende Initiative für die Einführung einer Widerspruchsregelung.
"Zentral ist weiterhin das Recht der oder des Einzelnen, sich für oder gegen eine Organ- oder Gewebespende zu entscheiden", heißt es in der Begründung des Entwurfs. Vorgesehen sind demnach auch eine umfassende Aufklärung und Information vor Inkrafttreten des Gesetzes und fortlaufend danach. Vorab sollen alle ab 18 Jahren einmal schriftlich über die neuen Regeln informiert werden.
Ein zentrales Online-Register als Kernelement dieses Gesetzes startete aber erst mit zwei Jahren Verspätung im März 2024, was Patientenschützer kritisierten. Inzwischen haben sich rund 212.000 Menschen dort eingetragen, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte als Betreiberin mitteilte. Der Anteil der Widersprüche liegt demnach bei knapp sieben Prozent.
Generell gilt es als Problem, dass viele Menschen - ganz allgemein - positiv zu Organspenden stehen, dann aber doch keinen Willen dazu festhalten. In dem Gesetzentwurf heißt es daher: "Der Möglichkeit eines Widerspruchs kommt in Zukunft eine besondere Bedeutung zu." Dokumentieren kann man ein Ja oder Nein im Online-Register, einem Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder anders schriftlich oder mündlich.
Aus dem Kreis der Initiatoren kamen schon Signale, sich für eine Entscheidung bis zur Wahl am 23. Februar einzusetzen. Unter anderem aus der Union wurden aber auch schon Bedenken laut, dass die knappe Zeit bis dahin keine seriöse Beratung solcher grundlegenden Fragen mehr ermögliche. Üblicherweise gibt es zu ethischen Themen meist auch eine Expertenanhörung. Eines gibt es anders als 2020 diesmal nicht: Einen "Gegenentwurf" für eine andere Lösung.
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