Das Kletterprojekt 'Grenzenlos' der DAV-Sektion Hersbruck ist für den Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises 2024 nominiert. Denn die Initiatorinnen möchten es Menschen mit und ohne Handicap ermöglichen, am Klettersport teilzuhaben.
Leonie schlüpft in den Gurt und macht sich bereit zum Klettern. Ihr Klassenkamerad Matti will die Route daneben hochsteigen und empfiehlt ihr, am besten nicht nach unten zu schauen. Denn die 14 Meter hohe Wand in der Kletterhalle des DAV Hersbruck ist aus Kindersicht besonders hoch. Umso mehr wachsen die Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse der Richard-Glimpel-Schule über sich hinaus, wenn sie es bis ganz nach oben schaffen.
Denn es braucht nicht viel, damit Menschen mit einer körperlichen, kognitiven oder sprachlichen Einschränkung klettern können, sagen die beiden Projektleiterinnen. So bringen sie beispielsweise größere Tritte unten an der Kletterwand an, die den Einstieg erleichtern. Außerdem klettern die Teilnehmenden zunächst alle gut gesichert. Klettern im Toprope nennt sich das.
"Denn Klettern stärkt das Selbstbewusstsein und die Motivation weiterzumachen. Außerdem erleben die Menschen hier in der Kletterhalle sich als gleichberechtigt und gleichgestellt", sagt Helga Münzenberg. Diese Selbstwirksamkeit könne man in kaum einer anderen Sportart so gut erlangen. Denn das sprichwörtliche "auf beiden Füßen" stehen und eine hohe Wand erklimmen, wirken sich sowohl auf den Körper als auch auf die Psyche positiv aus.
Denn zum einen verfestige sich das Gelernte, wenn die Kinder es anderen erklären sollen. Zum anderen klingt es aus Kindersicht manchmal verständlicher. An dem Kletterprojekt schätzt Heidi Diehm nicht nur das Gemeinschaftserlebnis in der Klasse, sondern auch, dass manche Schüler ihre anfängliche Scheu überwunden haben und nun sehr stolz auf sich sind.Alle Schülerinnen und Schüler haben mittlerweile den Schritt an die hohe Kletterwand gewagt.
"Die aufrechte Körperhaltung bewirkt, dass man sich besser fühlt. Wir wissen ja, dass das Physische unweigerlich mit dem Psychischen zusammenhängt. Deshalb macht das Aufgerichtet-Sein und das Nach-Oben-Blicken auch was mit der Stimmung", erklärt Johanna Bäuml. Das sei in der heutigen Zeit, in der die Kinder oft über das Smartphone gebeugt seien, besonders hilfreich.
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