Die Zweifel am Erfolg von Kamala Harris mehren sich. Die Euphorie der Demokraten verpufft langsam. Da nützt es auch nichts, Donald Trump als Faschisten zu bezeichnen.
Vor ihr sagten das andere – Historiker, Publizisten, enge Mitarbeiter des Ex-Präsidenten. Mag sein, vielleicht ist Trump ein Faschist oder einem Faschisten ähnlich. Das hängt von der Definition ab. Die wiederum ist, wie so vieles, nicht unumstritten. Doch davon abgesehen: Wem nützt es, ihn als solchen zu bezeichnen?Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die digitale Zeitung. Hier gratis herunterladen.
Assoziativ schwingen in dem Begriff „Faschist“ die Gräuel der Nazis mit. Vernichtungslager, Angriffskrieg, Gestapo. Etwa die Hälfte der amerikanischen Wähler werden Trump am 5. November ihre Stimme geben. Viele werden sich von Harris‘ Faschismus-Vorwurf mit angesprochen fühlen, manche beleidigt sein, manche aus Trotz „Jetzt erst recht“ sagen.ist Autor beim Tagesspiegel. Von Ende 2000 bis 2005 war er Chef des Washingtoner Büros der Zeitung.
Eine derart große Gruppe kollektiv zu dämonisieren, kann unerwünschte Konsequenzen haben. Solidarisierungseffekte, Zusammenhaltungsimpulse. Harris, die Vizepräsidentin und Kandidatin der Demokraten, muss dringend ihre Klientel erweitern. Sie muss in die Mitte wirken und dortEs ist unwahrscheinlich, dass Faschismus-Parallelen ihrer Kampagne neuen Schwung verleihen. Eine solche Hardcore-Rhetorik könnte Trump sogar nützen.
Trump ist nicht irgendein Präsidentschaftskandidat, sondern hat das Land bereits vier Jahre lang regiert. Nur wenige Amerikaner werden behaupten, dass ihr Land in der Zeit faschistisch war. Die Anhänger des Republikaners erinnern sich eher daran, dass Trump es war, der die Nato-Mitglieder zugedrängt, China die Stirn geboten, die deutsche Energieabhängigkeit von Russland – Stichwort Nordstream 2 – kritisiert hat. Das war in ihren Augen nicht faschistisch, sondern richtig.
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