Das Verhältnis des Schriftstellers zur preußischen Metropole war zwiespältig. Milena Rolka vom Kleist-Museum Frankfurt/Oder schreibt darüber für die Reihe „Frankfurter Buntbücher“, in der es um Orte und Biographien geht.
Kleist habe ich zum ersten Mal während meines Literaturstudiums gelesen, besonders haben mich damals seine Dramen fasziniert, weil sie so anders waren als alle anderen Texte, die ich aus der Zeit um 1800 kannte. Die Körperlichkeit, die Dramaturgie der Blicke und Körper, der Fokus auf Raum und Bewegung, also im Grunde die besondere Theatralität seiner Werke faszinieren mich bis heute.Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone.
Am Ende ist Berlin auch der Ort, an dem Kleist als Schriftsteller und Journalist auftritt, hier schreibt er und gibt seine Zeitschrift, die, heraus, mit der er aktiv am Großstadtleben teilnimmt und es mitgestaltet. Und schließlich ist Berlin auch die Stadt, in der Kleists Werke erstmals herausgegeben und diskutiert werden.
Das war für mich gerade in Bezug auf Kleists Verhältnis zu Berlin eine Leerstelle, denn Kleist war, besonders am Ende seines Lebens Teil dieser Stadt und ihrer Gesellschaft, nahm aktiv am Großstadtleben teil und formte es durch sein Schreiben mit, vor allem als Redakteur und Herausgeber seiner „Berliner Abendblätter“, einer der ersten Tageszeitungen im deutschsprachigen Raum überhaupt, aber auch als Theaterbesucher, Salongast und Schriftsteller nahm er an der...
Außerdem hat Kleists Bezug auf Berlin für mich auch eine gewissermaßen literarische Dimension, so schreibt er in einem Brief aus Berlin an seine Verlobte zunächst „Hier bin ich nun in Berlin“ und dann streicht er diese Anwesenheit wieder durch und beschreibt stattdessen poetisch und mit wirkungsvollen Ausschmückungen seine Ankunft in der Stadt.
Auch bei der Tagung der Kleist-Gesellschaft ging es zuletzt um „Kleist und Berlin“. Gab es dort aus Ihrer Sicht etwas besonders Spannendes? Was hat Sie am meisten interessiert an dem Programm und dem dazugehörigen Kleist-Jahrbuch? Wie würden Sie persönlich die Idee der „Frankfurter Buntbücher“ beschreiben? Und welche weiteren würden Sie besonders empfehlen?
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