Bautzen – In diesem uralten Fachwerkhaus in der Lausitz lebten fast 200 Jahre lang sächsische Henker.
Die Aussicht von dem über 300 Jahre alten Fachwerkhaus auf die Lausitzer Landschaft ist wunderschön. Man kann die Seele baumeln lassen. Das hat wohl auch der letzte Scharfrichter des sächsischen Kurfürsten August des Starken . Er wohnte hier. Jetzt wurde sein Wohnhaus von einem Verein wieder aufgebaut.
Dieter Petschel ist Projektleiter im Verein der Kultur und Heimatfreunde Neschwitz bei Bautzen. Seit 2009 kämpften er und seine acht Mitstreiter für die Rettung des Henkerhauses. „1710 errichtete Scharfrichter Hanß Friedrich Kühn das Wohnhaus in Lissahora. Vier weitere Scharfrichter lebten bis Ende des 18. Jahrhunderts in dem Gebäude, erledigten Hinrichtungen für den Kurfürsten und die Richterschaft im Landkreis Bautzen“, sagt Petschel.Die Scharfrichter waren notwendig, aber schlecht angesehen. Oft ging der Beruf vom Vater auf den Sohn über.
„Es stand auf einem Privatgrundstück, wir mussten es auf Gemeindeland versetzen lassen und wieder aufbauen.“ Rund 100.000 Euro plus 2000 Arbeitsstunden steckte die Projektgruppe in den Wiederaufbau neben der Bockwindmühle in Luga („Selbst die Lehmfachung haben wir zum Teil gerettet, Teile der alten Balken wieder verbaut. Im Türsturz sieht man noch das alte Zunftzeichen der Henker eingeritzt – eine Sense.
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