Der saarländischen Stahlindustrie läuft die Zeit davon. Die Förderbescheide zum Umbau der Produktion in Dillingen und Völklingen hin zu C02-freiem Stahl fehlen immer noch. Es werden Vorwürfe gegen Robert Habeck laut, der nun reagiert.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat nun auf die Vorwürfe der IG Metall reagiert, was die Stahl-Hilfen anbelangt. Eine Sprecherin von Minister Robert Habeck erklärte gegenüber der SZ, das Ministerium setze sich „sehr für eine schnelle beihilferechtliche Genehmigung ein“. Derzeit fänden intensive Gespräche zwischen dem Ministerium in Berlin und der EU-Kommission statt, wo das saarländische Stahlprojekt im beihilferechtlichen Genehmigungsverfahren sei.
Saarstahl-Betriebsratschef Stephan Ahr ruft alle Saarländerinnen und Saarländer zur Teilnahme am Stahl-Aktionstag am kommenden Donnerstag auf. Es gehe um die Zukunft des Saarlandes.Angesichts eines solchen Verhaltens wirft Betriebsratschef Ahr der Berliner Ampelregierung „Versagen“ vor.
Der Vorstand von Dillinger Hütte und Saarstahl hatte ursprünglich mit einer Freigabe der Mittel bereits im Mai 2023 gerechnet. Doch bis heute hat sich in der Sache nichts bewegt.Betriebsratschef Ahr warnt deshalb vor zwei Szenarien: Liege die Zusage nicht bis Ende 2023 vor, gerate das gesamte Projekt in Gefahr und somit drohe unweigerlich das Ende der saarländischen Stahlindustrie mit heute über 14 000 Beschäftigten spätestens im Jahr 2030.
„Es war eine große Kraftanstrengung, den Vortstand davon zu überzeugen, dass die Umstellung mit einem Standort alleine nicht geht“, erinnert sich Ahr. „Wir sind auch nicht ThyssenKrupp, wo solche Werke an einem Standort hängen. Sondern wir sind halt zwei Unternehmen mit völlig unterschiedlichen Produkten.“ Die interne Diskussion im Vorfeld habe viel Zeit gekostet.
Zumal deutsche Konkurrenten wie etwa Salzgitter ihre Förderbescheide schon haben. Ahr stellt zudem klar, dass der Stahl-Aktionstag alleine nicht das einzige Signal in Richtung Berlin bleiben dürfe. Man handele zwar im Schulterschluss zwischen den Unternehmen, dem Betriebsrat und der IG Metall, aber „auch der Vorstand muss sich jetzt öffentlich äußern“, fordert Ahr.
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Gefahr für über 14 000 Beschäftigte – IG Metall erhebt Vorwürfe gegen HabeckDer saarländischen Stahlindustrie läuft die Zeit davon. Die Förderbescheide zum Umbau der Produktion in Dillingen und Völklingen hin zu C02-freiem Stahl fehlen immer noch. Ein Stahl-Aktionstag soll nun den Druck erhöhen – nachdem Robert Habeck laut Betriebsrat seit Monaten Briefe ignoriert.
Weiterlesen »
IG Metall: Erste Frau an der Spitze der Gewerkschaft plant „kurze Vollzeit“Erstmals rückt eine Frau an die Spitze der Gewerkschaft. Christiane Benner kennt die IG Metall sehr gut – und weiß um ihre Baustellen.
Weiterlesen »
Bundeskongress der IG Metall: Der Brückenstrompreis macht FreundeDie IG Metall wird erstmals eine Frau an die Spitze wählen. Beim Bundeskongress in Frankfurt hatte erst mal Wirtschaftsminister Habeck ein Heimspiel.
Weiterlesen »
Große Herausforderungen warten: Erstmals eine Frau an der Spitze der IG-MetallMit Christiane Benner rückt erstmals eine Frau an die Spitze der weltweit mächtigsten Einzelgewerkschaft. Vor ihr liegen gewaltige Aufgaben.
Weiterlesen »
Habeck bei Gewerkschaftstag: IG Metall will Nein zu Industriestrompreis nicht hinnehmenDie Frage ob es einen heruntersubventionierten Strompreis für Industrieunternehmen geben soll, spaltet die Ampel. Habeck ist dafür, Lindner und Scholz dagegen. Nun bekommt der Wirtschaftsminister Rückendeckung von der IG Metall.
Weiterlesen »
Brückenstrompreis: Habeck stärkt IG Metall den RückenGemeinsam mit der Industrie setzt sich die IG Metall für einen vergünstigten Brückenstrompreis für Betriebe ein, die besonders viel Energie verbrauchen. Auf ihrem Gewerkschaftstag gab es dafür zunächst Rückenwind.
Weiterlesen »