Das Hotel Continental war ein Zentrum für zeitgenössische Kunst in Mariupol. 2022 zerstört, lebt es in Berlin-Treptow weiter als Magnet für Exilanten.
Das Hotel Continental war ein Zentrum für zeitgenössische Kunst in Mariupol. 2022 zerstört, lebt es in Treptow weiter als Magnet für Exilanten.Ein großer Backsteinbau, ein kleiner Pavillon – das ist der Art Space in Exile in der Treptower Elsenstraße. Momentan findet dort eine von der Malerin Irena Fedder kuratierte Werkschau statt., die während des Nationalsozialismus fliehen mussten. Bertolt Brecht, Anna Seghers, Thomas Mann, um nur einige zu nennen.
Auf der Einladungskarte heißt es: „Die Apokalypse hat begonnen. Von der Menschheit ist kaum etwas geblieben. Ein paar letzte noch überlebende Menschen haben sich in einen Schutzraum geflüchtet. Diese Flüchtlinge sind zufälligerweise Künstler. Im Raum, der sie aufnahm, fanden sie unvorhergesehen Materialien und Utensilien, mit denen man künstlerisch arbeiten konnte.
Das Hotel Continental war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Zentrum des kulturellen Lebens in Mariupol. Hier logierten berühmte Gäste aus dem Russischen Reich und Europa: Schauspieler, Musiker und Filmemacher, die auf Tournee nach Mariupol kamen. Hier fanden Salons, Vorträge, Treffen wissenschaftlicher und literarischer Kreise statt. Das Hotelrestaurant galt als das beste der Stadt. Im Keller befand sich die erste elektrifizierte Druckerei.
Während der Besatzung durch Nazideutschland befand sich in dem Gebäude eines der deutschen Hauptquartiere. In der Nachkriegszeit wurde das Haus zum Kulturpalast des Asow-Stahlwerks. Nach langjährigem Leerstand wurde 2019 unter dem alten Namen ein Zentrum für zeitgenössische Kunst eröffnet: Hotel Continental.
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