„Massive Investitionen“ fordert der SPD-Chef, außerdem einen Industriestrompreis. So versucht sich Klingbeil vom Kanzler abzusetzen. Bei dem Manöver geht es auch um die Macht ab 2025.
„Massive Investitionen“ fordert der SPD-Chef, außerdem einen Industriestrompreis. So versucht sich Klingbeil vom Kanzler abzusetzen. Bei dem Manöver geht es auch um die Macht ab 2025.„Wir müssen“, sagt Lars Klingbeil, „die Energiepreise dringend weiter nach unten bringen, um sie international wettbewerbsfähig zu bekommen“.
Der eigene Kanzler hat seine Partei, seine Fraktion und mächtige Ministerpräsidenten bei deren Rufen nach verbilligtem Strom für Großkonzerne schon vor Monaten abblitzen lassen.Klingbeil wird damit seiner Rolle gerecht. Er will Industrie-Arbeitsplätze sichern, hat Kernwähler der SPD im Blick, gut bezahlte Facharbeiter, die die AfD teils erfolgreich umwirbt.
Das ist für Klingbeil kein ganz einfaches Unterfangen, zumal er ein Mann aus Niedersachsen ist, und ein anderer niedersächsischer, männlicher Sozialdemokrat politisch weit schwerer gewogen wird als er: Verteidigungsminister Boris Pistorius, Deutschlands beliebtester Politiker. Mit Verärgerung registriert Klingbeil die – innerparteilich bisher leise, aber doch vernehmbare – Debatte um Pistorius als Kanzlerkandidat.
In Niedersachsens SPD wird zudem spekuliert, ob Ministerpräsident Stephan Weil, 65, im Laufe seiner Legislaturperiode auf sein Amt verzichten wird. Weil ist seit 2013 Regierungschef, gewann drei Wahlen, zuletzt 2022. Gerüchte über Ambitionen auf einen Wechsel in die Bundespolitik wies er stets zurück. Wohl leichthin hätte Weil einst SPD-Vorsitzender werden können. Er aber blieb in Hannover.
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