Das Stadtmuseum in Düsseldorf zeigt eine Retrospektive des Karnevalisten Jacques Tilly, der seit vier Jahrzehnten politische Satire auf Rädern präsentiert. Die Ausstellung enthält Dutzende von Entwürfen und Fotos von spöttischen Mottowagen, die Politiker und Obrigkeit aufs Korn nehmen.
Der Mann im roten Overall ist nicht der erste Straßenkünstler, dem ein Museum die Ehre einer „Retrospektive“ erweist. Banksy, der unter Pseudonym sprühende Street-Art-Künstler, erlebte das, auch der Graffiti-Pionier Harald Naegeli hat das hinter sich.
“ Der CDU-Politiker nahm’s als Kompliment. Sicher, auch diesmal will Tilly wieder Kanzler und Kardinäle abwatschen. Die Obrigkeit eben, auch die von morgen: „Friedrich Merz kommt vor“, verrät er vorab, „das verlangt die Narrenfreiheit.“ Beim Gespräch in der Werkshalle senkt Tilly die Stimme. Er spricht von „der neuen Rolle“, die Freigeister wie er inzwischen hätten. Früher nahm er alles aufs Korn, „den Kohl, die Atomkraft und all das“.
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