Jens Spahn zur Corona-Pandemie: „Wir sind nicht besser auf eine neue Pandemie vorbereitet“

Politik Nachrichten

Jens Spahn zur Corona-Pandemie: „Wir sind nicht besser auf eine neue Pandemie vorbereitet“
CORONAPANDEMIEJENS SPAHNDEUTSCHLAND
  • 📰 AZ_Augsburg
  • ⏱ Reading Time:
  • 227 sec. here
  • 13 min. at publisher
  • 📊 Quality Score:
  • News: 122%
  • Publisher: 69%

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn blickt 5 Jahre nach dem Beginn der Corona-Pandemie auf die Herausforderungen und Entscheidungen seiner Zeit zurück.

Jens Spahn zur Corona-Pandemie: „Wir sind nicht besser auf eine neue Pandemie vorbereitet“ Ende Januar 2020 wird in Deutschland der erste Corona-Fall registriert. Jens Spahn ist seinerzeit Bundesgesundheitsminister und hat die schwierigste Aufgabe seiner Karriere vor sich. Im Interview zieht ein gemischtes Fazit. Eine Aufarbeitung der Corona- Politik täte auch der Gesellschaft gut, findet der frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn .

Spielplätze und Parks zu schließen, sei ein Fehler gewesen. Eine Aufarbeitung der Corona-Politik täte auch der Gesellschaft gut, findet der frühere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Spielplätze und Parks zu schließen, sei ein Fehler gewesen., der Corona-Ausbruch in Deutschland jährt sich zum 5. Mal. Wie oft denken Sie noch an diese Tage Anfang 2020 zurück? Als Bundesgesundheitsminister waren Sie gefordert, wie vielleicht kein zweiter Politiker in Deutschland.: Es war für uns alle, für die ganze Welt, eine Ausnahmesituation. Natürlich denke ich immer mal wieder an Entscheidungen, Momente und Situationen aus dieser Zeit. Mir geht es da nicht anders als vielen Deutschen. Und ich denke dann, hoffentlich erleben wir das nur einmal in unserem Leben. Jetzt zum fünften Jahrestag kommen die Bilder und Gefühle wieder stärker hoch. All die Unsicherheit, die es in den ersten Wochen gab. Und die Hoffnung, dass wir das Virus aus China eindämmen könnten. Wir wissen, es kam anders. Ich kann mich noch an die erste Pressekonferenz mit dem damaligen Chef des Robert-Koch-Institutes, Lothar Wieler, erinnern. Seinerzeit hielt das RKI das Tragen von Masken für nicht notwendig. Wie trifft man als Minister Entscheidungen, wenn selbst Experten es nicht genau wissen?: Es gab drei Grundprinzipien in der Krise, an die ich mich gehalten habe. Geschwindigkeit ist in der Krise wichtig, wichtiger als Perfektion. Das hieß am Anfang vor allem schnell entscheiden. Übrigens auch schnell beschaffen. Es fehlten Masken, Desinfektionsmittel, Beatmungsgeräte, später Impfstoffe und Medikamente. Schnell entscheiden und beschaffen, denn es gab ein zweites Prinzip: Zu haben ist besser als zu brauchen. Und das Dritte ist, wir müssen uns unter Stress vertrauen und immer wieder auch korrigieren. Die Anpassung der Strategie war Teil der Strategie, weil es immer wieder neue Erkenntnisse gab über Ansteckung und Verbreitung des Virus. Erinnern Sie sich noch, als bekannt wurde, dass Aerosole in der Luft ein wesentlicher Überträger des Virus sind? Das war so ein Moment. Plötzlich wussten alle, was Aerosole sind.Wie muss man sich Ihren Arbeitstag am Beginn der Pandemie vorstellen. Hängt der Minister am Telefon, um mit Kliniken zu reden, Virologen oder um Masken zu beschaffen?: Also jedenfalls habe ich das so gemacht. Und ich war ja nicht der einzige. Bei Herstellern von Beatmungsgeräten aus Deutschland haben der niederländische König und der brasilianische Präsident angerufen. Dann muss zumindest der deutsche Gesundheitsminister selbst anrufen, damit auch Deutschland etwas abbekommt. Und natürlich habe ich auch versucht zu lernen. Zum Beispiel, wenn ich in der Zeitung gelesen habe, da sieht jemand etwas anders als wir. Ich erinnere mich noch an einen Pathologen aus Hamburg, der gesagt hat, die Regierung übersieht da was bei den Verstorbenen. Dann habe ich den einfach angerufen. Ich habe am Anfang häufig Dinge getan, die ein Minister in normalen Zeiten eher nicht macht. Aber das gehört dazu. In der Krise muss jeder mit anpacken. Auch wenn Handeln oft mehr Ärger bringt als Nichtstun. Sie spielen selbst auf die umstrittenen Maskendeals an. Sie sagten Importeuren bis zu 4,50 Euro pro FFP2-Maske zu, die in der Herstellung vielleicht 50 Cent kosteten. Die Geschäfte wurden von Ihrem Nachfolger gekündigt, die Unternehmen pochen aber auf Einhaltung der Verträge. Die Prozesse laufen und könnten den Staat hunderte Millionen kosten. Waren Sie zu leichtgläubig?: Wir mussten den Schutz der Bevölkerung sicherstellen. Das war das überragende Ziel, hinter dem die Kosten zurückgetreten sind. Deutschland hat seinerzeit in allen Bereichen viel Geld aufgewendet, um die Folgen der Pandemie zu lindern. Die entscheidende Frage ist doch, warum sollten wir absichtlich zu viel oder zu teuer eingekauft haben? Diese Frage können auch die Kritiker nicht beantworten. Wir mussten doch Masken für den Fall beschaffen, dass China nicht wieder aufmacht. Mit dem Wissen von heute würde ich anders entscheiden. Ich bin aber beeindruckt davon, wie manche im Nachhinein alles vorher besser wussten. Das ist dann das Privileg derjenigen, die nicht entscheiden mussten. Das Virus ließ sich dann trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht eindämmen. Im Frühjahr 2020 wurde Deutschland das erste Mal heruntergefahren. Wie reift solch eine gravierende Entscheidung? Wann ringt man sich dazu durch, die Freiheit so massiv zu beschränken?: So eine Entscheidung wird nicht über Nacht gefällt. Sie wird intensiv im Kabinett diskutiert, darum wird gerunge

Wir haben diese Nachrichten zusammengefasst, damit Sie sie schnell lesen können. Wenn Sie sich für die Nachrichten interessieren, können Sie den vollständigen Text hier lesen. Weiterlesen:

AZ_Augsburg /  🏆 14. in DE

CORONAPANDEMIE JENS SPAHN DEUTSCHLAND GESUNDHEITS MINISTER KRISE AUSBRUCH MASKEN POLITIK

Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen

Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.

Folgen der Corona-Pandemie: Wenn man nicht mehr so leben kann, wie man möchteFolgen der Corona-Pandemie: Wenn man nicht mehr so leben kann, wie man möchteUnser Autor sieht durch diverse Maßnahmen der politisch Verantwortlichen seinen Lebensentwurf gefährdet. Er will sich aber nicht unterkriegen lassen.
Weiterlesen »

Das Corona-Trauma: Fünf Jahre Pandemie - Was bleibt?Das Corona-Trauma: Fünf Jahre Pandemie - Was bleibt?Fünf Jahre nach dem ersten Corona-Lockdown blickt die ZDF-Hauptstadtkorrespondentin Britta Spiekermann zurück auf die Auswirkungen der Pandemie. Die Aufarbeitung des Krisenfalls stockt, die Eindrücke bleiben verarbeiten lassen - ein Trauma, das lähmt. Was bleibt aus der Pandemie, wie gehen wir damit um?
Weiterlesen »

Fünf Jahre nach der Pandemie: WHO wartet noch immer auf Corona-Daten aus ChinaFünf Jahre nach der Pandemie: WHO wartet noch immer auf Corona-Daten aus ChinaDer genaue Ursprung und Verbreitungsweg des Virus sind weiter ungeklärt. Die Weltgesundheitsorganisation wirft Peking mangelhafte Kooperation vor.
Weiterlesen »

Pandemie: Fünf Jahre Corona: WHO wartet noch immer auf Daten aus ChinaPandemie: Fünf Jahre Corona: WHO wartet noch immer auf Daten aus ChinaFachleute gehen davon aus, dass Covid-19 von Tieren ausging. Doch der genaue Ursprung und Verbreitungsweg sind ungeklärt. Die Weltgesundheitsorganisation wirft Peking mangelhafte Kooperation vor.
Weiterlesen »

Pandemie: China weist WHO-Kritik an Kooperation nach Corona zurückPandemie: China weist WHO-Kritik an Kooperation nach Corona zurückDie UN-Organisation bemängelte die Zusammenarbeit mit China. Diese Behauptungen weist Peking zurück. Das könnte auch an Chinas Sicht auf die Herkunft des Virus liegen.
Weiterlesen »

Corona: Fünf Jahre Covid-19 - was von der Pandemie bleibtCorona: Fünf Jahre Covid-19 - was von der Pandemie bleibtAm 31. Dezember 2019 informierten chinesische Behörden die WHO über eine 'virale Lungenkrankheit unbekannter Ursache'. Das ist fünf Jahre her. Was bleibt von der Corona-Pandemie?
Weiterlesen »



Render Time: 2025-02-19 04:54:45