Die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen in Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2023 auf das höchste Niveau seit zehn Jahren gestiegen. Besonders stark ist der Anstieg bei Raubdelikten, möglicherweise im Zusammenhang mit dem Phänomen des „Abziehens“.
Die Zahl der Tatverdächtigen 2023 ist um 5,3 Prozent auf fast 108.000 gestiegen - das ist die höchste Zahl seit zehn Jahren. Das geht aus dem neuen Lagebild zur Jugendkriminalität in Nordrhein-Westfalen hervor. Die Zeitungen der Funke Mediengruppe hatten zuvor berichtet. Überproportional stieg die Zahl der Kinder, die kriminell geworden sein sollen: um 7,4 Prozent auf 22.500. Bei den Jugendlichen lag der Anstieg bei 6,1 Prozent auf 47.600.
Bei den Heranwachsenden blieb die Zunahme mit drei Prozent auf 37.900 vergleichsweise moderat. Nach einem deutlichen Rückgang der Jugendkriminalität in den Pandemiejahren 2020 und 2021 war diese danach wieder angestiegen. Der stärkste Anstieg gab es bei der Verdächtigen-Zahl für Raub um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dahinter könnte das Phänomen des „Abziehens“ stecken: Jugendliche rauben Gleichaltrigen auf offener Straße das Smartphone oder andere Wertsachen. Die Zahl der Fälle von Taschendiebstahl war dagegen mit fast 17 Prozent minus deutlich rückläufig. Eine Zunahme gab es bei den mutmaßlichen Mehrfachtätern. 70 Prozent der jungen Verdächtigen waren männlich. „Die Zahlen sorgen mich. Dass immer mehr junge Menschen auf die schiefe Bahn geraten, müssen wir sehr ernst nehmen. Wenn Hänschen schon straffällig ist, macht Hans weiter damit. Es ist wichtig, dass wir kriminelle Karrieren, bevor die Fahrt aufnehmen, beenden“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) der Funke Gruppe. (dpa
Jugendkriminalität Nordrhein-Westfalen Raub Mehrfachtäter Kriminalität
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