Ben Schneider, 26 Jahre alt und Sprecher der Jusos, ist der Kandidat der SPD für den Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf. Ob ihm der Sprung ins Parlament gelingt, ist fraglich. Ein Tag im Wahlkampf zeigt die Herausforderungen, die der junge Politiker im Bezirk bewältigen muss.
Marzahn-Hellersdorf : Die SPD setzt in der Region auf einen jungen Kandidaten für den Bundestag : Ben Schneider , 26 Jahre alt und Sprecher der Jusos . Ob ihm der Sprung ins Parlament gelingt, ist fraglich. Ein Vormittag mit ihm im Wahlkampf zeigt, dass der junge Politik er die Herausforderungen des Bezirks kennt.An einem Samstagmorgen, wenn Berlin pulsiert und Touristen um die letzten Plätze in den angesagtesten Cafés ringen, ist Marzahn-Hellersdorf ein Kontrastprogramm.
Leere Tische und Stühle warten auf Gäste, die nicht kommen. Endlose Reihen grauer Plattenbauten prägen die Landschaft. Der Wahlkampf ist in vollem Gange, doch der Eindruck ist, als ob sich hier eine andere Realität entfaltet. Ben Schneider, Direktkandidat der SPD im Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf, ist an diesem Tag unterwegs. Bei seinem Auftritt fällt der Blick zunächst auf eine auffällige rote Konstruktion, die am Rande des Platzes thront. Die Konstruktion wirkt wie eine Boje in einem endlosen Meer aus Beton. Ein plötzlicher Windstoß wirbelt Flyer, die ordentlich auf der Konstruktion gestapelt waren, in die Luft. Schneider hechtet hinterher, um die Papiere einzufangen, als würde er nicht nur die Blätter, sondern auch die letzte greifbare Hoffnung auf Stimmen sichern.Schneider führt seine Wahlkampf-Aktionen mit einer leichten Lebhaftigkeit durch. Statt Anzug und Aktenordner trägt er Jeans und Turnschuhe. Schutz vor der Kälte bietet ein grauer Schal. Er ist ein junger Politiker, der sich mit den Problemen des Bezirks auskennt. „Marzahn-Hellersdorf ist ein Wahlkreis, in dem man sich – was die Wahlergebnisse angeht – auf nichts verlassen kann“, sagt er selbstbewusst. Er spielt damit auf den CDU-Spitzenkandidaten Mario Czaja an, der sich bei der Bundestagswahl 2021 überraschend gegen die SPD durchgesetzt hatte. Eine Sensation, die Schneider optimistisch stimmt. Doch seine Konkurrenten im Bezirk sind nicht nur deutlich älter, sondern auch bekannter und erfahrener. Auch dem ehemaligen Geschäftsführer von Union Berlin, Oliver Ruhnert, der für das Bündnis Sahra Wagenknecht antritt, werden gute Gewinnchancen in Aussicht gestellt. Schneider, der Jungspund, liegt mit neun Prozent im Rennen. Sein Einzug in den Bundestag ist ungewiss. „Jeder kämpft für ein gutes Ergebnis“, sagt er und zieht seinen grauen Schal fester um den Hals, um dem kalten Wind zu trotzen. Er schnappt sich wieder einen Stapel Flyer, auf denen sein Konterfei prangt, und macht sich auf die Suche nach den Wählern. Die Menschen reagieren unterschiedlich auf Schneider. Einige ignorieren ihn, andere, vor allem ältere Menschen, lassen sich leicht auf ein Gespräch ein. „Sie kenne ich doch von der Straße“, sagt eine ältere Frau. Schneider lächelt. Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass viele Passanten auf ihn reagieren, sei es nur verhalten. Schneider betont jedoch: „Die meisten finden es gut, dass ich jung bin. Gerade ältere Männer und Frauen reagieren positiv darauf und freuen sich, dass junge Menschen sich engagieren.“ Er möchte die Sorgen der Menschen im Bezirk ansprechen. In Marzahn-Hellersdorf sind es vor allem die Bezahlbarkeit des Alltags, die die Menschen beschäftigen. Steigende Miet- und Lebenshaltungskosten sind ein wichtiges Thema. Schneider möchte diese Probleme angehen, indem er sich für die Menschen einsetzt
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