Die Menschen in Sachsen und Thüringen glauben daran, dass ihre Stimme etwas bewirken kann. Es ist Zeit, sich vom Mythos der Politikverdrossenheit im Osten zu verabschieden.
Die Menschen in Sachsen und Thüringen glauben daran, dass ihre Stimme etwas bewirken kann. Es ist Zeit, sich vom Mythos der Politikverdrossenheit im Osten zu verabschieden.„In der Nachbarschaft liegen die Fackeln für den Triumphzug schon bereit“, erklärte mir am Samstagmittag zähneknirschend eine Bekannte aus Zella-Mehlis in
In beiden Bundesländern und weit darüber hinaus wartete man an diesem heißen Sonntag gebannt auf die ersten Hochrechnungen der Landtagswahlergebnisse. Würde es einen Durchbruch derin die große Politik geben? Als dann die ersten Zahlen bekannt wurden, schien sich in den Fernsehstudios spürbar Erleichterung breitzumachen.
Die Diskussionen drehten sich sofort darum, ob es denn in Erfurt und Dresden doch für „Koalitionen der Mitte“, also Regierungen ohne AfD und BSW reichen könnte. Wenn es bei den Ergebnissen bleibt, dann ginge das zumindest in Sachsen. Dort sieht es am Sonntagabend nach einem Wahlsieg der CDU aus, knapp vor der AfD.
Ich hoffe, das sieht man in der Hauptstadt anders. Die größte Gefahr für die Demokratie liegt jetzt darin, dass man zur Tagesordnung übergeht und vergisst, was sich die letzten Wochen in Sachsen und Thüringen abgespielt hat.
Noch glauben sie daran, dass ihre Stimme auf dem Zettel etwas bewegen kann. Wie lange das so bleibt, hängt jetzt ganz davon ab, welche Lehren man aus den letzten Wochen zieht. Die Demokratie ist jedenfalls nicht im Osten untergegangen. Jetzt ist Berlin am Zug.
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