FOCUS-online-Report Energie-Krise: Kohlenhändler packt aus: In der Not heizen auch Öko-Aktivisten mit „Klima-Killer“
Seine natürlichen Feinde heißen Robert Habeck und Greta Thunberg. Auch die Aktivisten von „Fridays for Future“ undSie glauben, dass er mitverantwortlich ist für das Absterben der Natur. Leute wie er, sagen Umweltschützer, richten unseren Planeten zugrunde. Ein Killer. Klima-Killer.
Die Geschäfte laufen gut. Neuerdings sogar sehr gut. „Wegen der hohen Preise für Öl, Gas und Strom heizen viele Leute wieder mit Öfen“, sagt Ebert. Normalerweise beliefert er rund 350 Kundinnen und Kunden in und um Leipzig mit Braunkohle. Jetzt sind es mehr als 400. Der enge, finstere Raum, in dem Stromkabel und Wasserleitungen über Putz liegen und auf dessen Wänden ein grauschwarzbrauner Schleier liegt, dient Ebert als Umkleide.An einer Wäscheleine baumeln schmutzige Pullis und Jogginghosen, die er nach getaner Arbeit für gewöhnlich zum Trocknen aufhängt. „Meine Kohlenklamotten“, erklärt er. Auf dem Boden stehen diverse Schuhe, von Badelatschen bis zu dicken grauen Stiefeln für die Wintermonate.
Ebert braucht keinen Computer, um seinen Ein-Mann-Laden zu managen, auch kein Smartphone. Da, sagt er, würde der Kohlenstaub das Display verdrecken. Deshalb hat er ein Telefon zum Aufklappen. Altmodisch, aber solide. Ebert kennt die Antwort: „Dann werden viele Leute ihr blaues Wunder erleben“. Er hat schon die Anrufe im Ohr: Bitte, bitte, Herr Ebert helfen Sie uns! Seine Antwort steht schon heute fest: „Es tut mir leid, ich habe keine Kohlen mehr“.Ebert findet die Energiewende nicht gut. Jedenfalls nicht gut gemacht. Zu schnell. Zu unausgegoren.
Doch diese Zeiten seien vorbei, meint Hendrik Ebert. Der Anteil von Wohnungen mit Kohleöfen in Leipzig sei von fast 100 Prozent auf vielleicht fünf Prozent gesunken, schätzt er. Und die Kraftwerke liefen viel sauberer als früher. die Miete sehr günstig. Mit Heizung hier im Kiez würde ich bestimmt das Doppelte zahlen. Und das könnte ich mir nicht leisten.“Lisa ist eine von vielen Stammkunden und -kundinnen bei Kohlenhändler Ebert. Normalerweise bestellt sie im September. Diesmal, wegen der aufziehenden Energiekrise, hat sie schon im Juni angerufen – und brach in Tränen aus. Ebert erklärte ihr, dass sein Hof wie leergefegt sei: „Ich habe nichts“.
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