CDU-Chef Merz wünscht sich Verhandlungen zur atomaren Abschreckung in der EU. Vor dem Hintergrund einer möglichen Wiederwahl Donald Trumps im Herbst sei ein »strategischer Dialog in Europa« notwendig.
CDU-Chef Friedrich Merz hat an die Bundesregierung appelliert, sich Gesprächen über einen europäischen Nuklearschirm nicht länger zu verweigern. Merz sagte der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«: »Ich wünsche mir diesen strategischen Dialog in Europa.«
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron fordert seit schon seit Langem, dass sich Europa unabhängiger von den USA machen sollte. Er hat Deutschland und anderen EU-Partner wiederholt Gespräche zur atomaren Abschreckung in der EU angeboten. Dazu sagte Merz: »Ich bedauere sehr, dass die Regierung dieses Gesprächsangebot nicht angenommen hat.«Die Debatte kehrt auch zurück wegen der möglichen erneuten Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten im Herbst.
Zu möglichen Verhandlungen über einen europäischen Nuklearschirm sagte Merz, dass dabei auch die Briten mit am Tisch sitzen sollten. »Vieles muss mit offenem Ergebnis besprochen werden.
Zur Frage, ob in Deutschland notfalls auch über eine eigene, nationale nukleare Bewaffnung nachgedacht werden solle, sagte Merz: »Wir hätten uns vor zwei Jahren nicht vorstellen können, über was wir heute sprechen müssen. Und wir können uns heute nicht vorstellen, über was wir möglicherweise morgen sprechen müssen.«
Und ob er als Kanzler deutsche Soldaten in die Ukraine schicken würde? »Deutschland ist in dem Konflikt keine Kriegspartei und darf es auch nicht werden«, antwortete Merz. »Aus heutiger Sicht stellt sich die Frage nach Bodentruppen nicht.«Haben Sie einen Fehler im Text gefunden, auf den Sie uns hinweisen wollen? Oder gibt es ein technisches Problem? Melden Sie sich gern mit Ihrem Anliegen.
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