Die Ostseebiennalen wurden von DDR-Behörden kaum kontrolliert. An ihre Kunstszene erinnert eine Schau über den Dänen Jørgen Buch in Rostock.
Kunst als Mittel der DDR -Diplomatie: Der Blick nach Skandinavien Die Ostsee biennalen wurden von DDR -Behörden kaum kontrolliert. An ihre Kunstszene erinnert eine Schau über den Dänen Jørgen Buch in Rostock .
„Im Rahmen der Ostseebiennalen hat die Kunsthalle eine bedeutende Sammlung dänischer Künstler aufgebaut. Skulpturen, Gemälde, Druckgrafiken – insgesamt mehr als 250 Werke“, sagt die Kuratorin Melanie Ohst. „Deshalb verschaffen wir uns jetzt einen Überblick, gehen alle Werke durch, digitalisieren sie und bewerten sie neu.“
Keine Kuratoren, sondern Länderkommissare Für das Kunsttreffen in Rostock arbeiteten die ostdeutschen Behörden direkt mit den Künstlern und später auch mit den Künstlerverbänden auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs zusammen. Sogenannte Länderkommissare bestimmten schließlich, welche Künstler an den Biennalen teilnahmen.
Künstler aus der DDR, Polen und der Sowjetunion einerseits und aus Schweden, Finnland, Island, Norwegen, Westdeutschland und Dänemark andererseits trafen während der Ostseebiennalen aufeinander. Das ambitiöse Kulturprojekt brauchte dann auch einen Ort. 1969 eröffnete für seine dritte Ausgabe die Kunsthalle Rostock, entworfen von den beiden Architekten des VEB Wohnungsbaukombinat Rostock, Hans Fleischhauer und Martin Halwas.
Die Malerei von Buch ist figürlich, provokant und oft satirisch. Auf seinem Gemälde „Black & White“ posiert ein Mitglied des Ku-Klux-Klan mit einer doppelläufigen Schrotflinte vor der Freiheitsstatue. Eine solche Kritik an den USA und ihrem Rassismus kam in einer offiziellen Kunstschau der DDR gut an. „Black & White“ wurde 1979 auf der 8. Ostseebiennale in Rostock gezeigt und gelangte über Mittler dann auch in den Besitz der Kunsthalle. 10.
Von der Stasi beobachtet Die SED-Diktatur vertrat bekanntlich eine recht einseitige, funktionale Auffassung von Kunst. Der offizielle Kunststil, der sozialistische Realismus, feiert in starken Farben und mit freudigen Figuren den Aufbau der Arbeitergesellschaft. Umso erstaunlicher ist es, dass auf den Ostseebiennalen doch ganz andere Ausdrucksweisen möglich waren.
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