Als sie in der Politik anfing, war Malu Dreyer oft die einzige Frau im Raum. Das habe sich geändert, sagt die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz – doch für das oberste Staatsamt sieht sie noch Handlungsbedarf.
Ich gehöre der Generation der Frauenbewegung an, die nicht mehr den Kampf gegen die Männer geführt hat, sondern den Kampf für die Frauen – immer auch gemeinsam mit den Männern. Daher die Formel „höfliche Feministin“. Die Frauenbewegung hat sich verändert, ist aber dennoch durchsetzungsstark und kampfbereit.Es geht nicht ums Verdrängen, sondern ums Teilen.
Hinzu kommt, dass viele Frauen Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Schwangerschaft haben und häufiger für die Pflege von Angehörigen ihre Arbeitszeit reduzieren. Deswegen ist mir so wichtig, dass wir die Betreuungsangebote ausweiten, damit Beruf und Familie für Frauen und Männer vereinbar ist.An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert.
Sie sind die erste weibliche Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz. Hätte es eine Nachfolgerin heute leichter oder schwerer? In spätestens zwei Jahren findet in Rheinland-Pfalz die nächste Landtagswahl statt. Treten Sie wieder an, oder bauen Sie bereits eine Nachfolgerin auf? Wer Ministerpräsidentin oder Bundesminister ist, braucht Kraft und Durchhaltevermögen. Der liebe Gott hat mir viel Energie geschenkt. Mit Kritik muss jeder Politiker umgehen. Mit Intrigen umzugehen, muss man lernen. Auf kommunaler Ebene brauchen wir viel mehr Frauen, hier versuchen wir es jetzt mit mehr familiengerechten hybriden Formaten. Sitzungen müssen sich einem Familienalltag anpassen. Davon profitieren übrigens alle.
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