Nach den Protesten der vergangenen Jahre fühlen sich bayerische Landwirte trotz anhaltender Herausforderungen und strenger Auflagen von der Politik stärker wahrgenommen.
Bernhard Hartl, ein Schweinebauer, bezeichnet die vergangenen Ereignisse als großen Erfolg. Er betont das Gemeinschaftsgefühl, das trotz der unterschiedlichen Interessen der Landwirte während der Protestbewegung en herrschte. Er ist besonders stolz darauf, dass sich so viele junge Bauern für ihre Zukunft eingesetzt haben. Auch am Mittwochabend, bei einem Treffen mit über 120 Gästen, werden die Probleme der Landwirtschaft offen angesprochen.
Martin Stanner, ein junger Landwirt, der bald den elterlichen Betrieb übernehmen möchte, kritisiert Karl Bär, den Agrarausschussvorsitzenden des Bundestages, für seine Versprechen während der Proteste im Vorjahr. Stanner fragt sich, warum die Politiker ihnen ständig neue Auflagen auferlegen, obwohl sie selbst am besten wissen, wie sie ihre Tiere halten müssen, um deren Wohlergehen zu gewährleisten.Karl Bär betont jedoch die Notwendigkeit bestimmter Auflagen, da es im Tierschutz immer wieder Probleme gebe und einige Punkte der Bevölkerung nicht mehr zustimmten. Deshalb seien die Standards notwendig. Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) hingegen kündigte im Falle eines Wahlsiegs der Union einen konsequenten Bürokratieabbau an. Sie kritisiert, dass den Landwirten, die bestens ausgebildet seien, nicht vertraut werde. Kaniber plädiert für mehr Vertrauen statt Misstrauen und betont die Wichtigkeit der Entlastung der Landwirte. Sie erklärt: „Wir haben Landwirte, keine Schreibwirte. Die wollen auf dem Acker sein, die wollen bei den Viechern sein und nicht gegängelt werden.“ Die immer strengeren Regelungen würden der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft schaden.Auch andere strittige Themen werden an diesem Abend bei 'jetzt red i' angesprochen. So kritisiert Biobauer Toni Wollschläger die Abschaffung der Maßnahme K33 im Jahr 2025, die die Pflanzung von Kleegras als Zwischenfrucht fördert. Kaniber wehrt sich entschieden gegen diesen Vorwurf und betont, dass das Programm nach wie vor weiterlaufen werde. Es seien bereits 2.500 Biolandwirte im Programm, es würden nur keine neuen mehr hinzukommen, erklärt sie. Bayern habe derzeit außerdem die höchsten Umstellungsquoten von konventionell auf Bio im ganzen Bundesgebiet, so die Ministerin. Letztlich zeigen sich die Bauern zwar noch skeptisch, wirken aber zufriedener als noch vor einem Jahr. Auch in den Wahlprogrammen der Parteien für die Bundestagswahl fände die Landwirtschaft nach den Protesten nun mehr Beachtung. Schweinemäster Bernhard Hartl zieht deshalb eine positive Bilanz: 'Vorher waren wir eine Randnotiz – jetzt werden wir wieder beachtet.
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